Die Grünen haben bei der Wahl mehr als 40 Prozent ihrer Wähler verloren. Sie sind an ihre Stärke vor 25 Jahren angelangt und hinter die NEOS zurückgefallen.
Kein Rücktritt vorgesehen
Personelle Änderungen soll es vorerst bei den Grünen nicht geben, wie Gesundheitsminister Rauch im Interview sagt. „Wir sind als Team angetreten und tragen gemeinsam die Verantwortung.“ Werner Kogler sei bis 2025 gewählt, dann fände der nächste Bundeskongress statt. Rauch sieht keine Veranlassung, dies zu ändern.
Verhältnis mit der ÖVP ist nicht zerrissen
Obwohl Umweltministerin Leonore Gewessler mit der Zustimmung zum Renaturierungsgesetz in der Regierung „Wellen gemacht hat“, sei die Gesprächsbasis mit der ÖVP intakt. Auf den Konter von Moderator Armin Wolf, dass die ÖVP mit den Grünen und vor allem mit Gewessler nicht mehr regieren will, antwortet Rauch nur: „Schauen wir, was in drei Wochen passiert.“
Dass der Klimawandel der einzige Wahlkampfpunkt der Grünen war, sieht Rauch nicht als Fehler. Klimaveränderung sei nämlich auch eine soziale Frage. Rauch gibt aber zu, dass sie in Zukunft besser vermitteln müssen, dass mit der Veränderung des Klimas und den Maßnahmen auch Chancen verbunden sind. Die Frage, ob der Umgang mit der Causa Schilling ein Fehler war, weicht Rauch aus. „Das ist für uns abgehakt“
„Die FPÖ ist mit Hass angetreten“
Rauch ist der Meinung, die Grünen sind noch nicht komplett aus der kommenden Regierung auszuschließen. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Dynamiken in Regierungsverhandlungen eine eigene Geschichte sind.“ Die Frage würde jetzt sein, wo die Parteien Schnittmengen haben, bei den Punkten, die sich Bundespräsident Van der Bellen von der neuen Regierung erwartet.
Es komme darauf an, eine Regierung zu bilden, die die Herausforderungen, vor denen Österreich steht, in Europa wahrnimmt. Rauch ortet eine Menge Handlungs- und Reformbedarf in Österreich. Da komme es darauf an, die staatstragenden und vernünftigen Kräfte mit einzubinden. „Die FPÖ hat diese Konstruktivität nicht. Die FPÖ ist angetreten mit Hass, mit Spaltung und ist in meinen Augen nicht in der Lage ein Land zu führen.“