Immer häufiger kommt es in den letzten Wochen und Monaten zu Terrorgefahr in europäischen Städten. So auch am Donnerstag, als ein junger Österreicher in München einen Terroranschlag verüben wollte, dabei aber von den Behörden getötet wurde.
Die Skills der Terroristen fehlen noch
„Tatsache ist, wir befinden uns in einer neuen Welle des dschihadistischen Terrors und werden weiter solche Anschläge sehen“, sagte die Terrorismusexpertin Daniela Pisoiu. Der Konflikt in Gaza sei maßgeblich dafür verantwortlich, dass derzeit so viel im Umbruch wäre. Österreich und Deutschland wurden nun vermehrt zum Ziel, weil beide Länder bedingungslos auf der Seite Israels im Nahost-Konflikt stehen.
Die Szene von Dschihadisten würde derzeit jedenfalls wachsen, auch weil die Rekrutierung auf Social Media funktioniere. „Der Vorteil ist, dass diese Personen noch nicht professionell agieren“, sagte die Expertin. Es sei demnach eine Szene, die sehr aktiv sei, aber noch nicht die „Skills“ hätten, größere Anschläge zu vollziehen.
Präventionsarbeit laut Expertin als große Chance
Der Staat sei jetzt nun gefordert, mehr in die Präventionsarbeit zu investieren. Denn: Für die Polizei ist es sehr schwierig in diese Szene zu kommen, hingegen hätte die gesellschaftliche Ebene - die Schulen und die Familien - hier einzuwirken. „Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, das müssen wir sehen“, sagt Pisoiu.
Die Präventionsarbeit müsse demnach im sozialen Bereich stattfinden. „Im Radikalisierungsprozess gibt es Auffälligkeiten, die man sehen kann - er zieht sich zurück, verändert sein Aussehen und denkt viel mehr in Schwarz-Weiß-Schemata“, sagte die Expertin. Hier könne jeder mithelfen, derartige Phänomene aufmerksam zu beobachten.