Ein Restaurant-Besuch kann in der heutigen Zeit zu einer kostspieligen Angelegenheit werden. Wenn auf der Rechnung dann 1,40 Euro für eine Extra-Portion Ketchup aufscheint, ist die Empörung mitunter groß. So geschehen in einem traditionellen Wiener Kaffeehaus, wie die Tageszeitung „Heute“ in ihrer Online-Ausgabe berichtet hat.
Der Gast sprach den Chef des Hauses auf den hohen Preis an. Dieser entgegnete: „Wir zahlen eine horrende Miete, wir haben wahnsinnige Teuerungen für alles, die Fixkosten sind sehr hoch, die Lohnkosten sind extrem. Wir müssen die Produkte doch auch kaufen.“
Doch rechtfertigt das den Preis? Die Userinnen und User der Kleinen Zeitung sind geteilter Meinung.
„Im Grunde grenzt es an Wucher“
Die Mehrheit der Teilnehmer in unserer Umfrage - nämlich 70 Prozent - findet den Preis zu hoch (Stand 12.10, 20.30 Uhr). „Schlimm, dass der Wirt uneinsichtig ist und allen Ernstes glaubt, er sei im Recht. Im Grunde grenzt es an Wucher“, meint lombok und fügt in einem weiteren Kommentar noch an: „Es geht doch um die Verhältnismäßigkeit! Ich verstehe zum Beispiel total, dass das Glas Leitungswasser im Restaurant - je nach Restaurant-Kategorie - zwischen 0,50 Cent und 2 Euro kosten darf, wenn man zusätzlich nichts anderes konsumiert. Es ist mit einem gewissen Aufwand (Personal und Abwasch) verbunden. Aber 1,40 für ein bissl Ketchup ist too much.“
Für Franziskaz ist die Begründung des Restaurantchefs etwas fadenscheinig: „Er müsse die Sachen auch kaufen..... Hallo?! Eine Flasche Ketchup kostet selbst im Einzelhandel keine Unsumme. Wie viele zu 1/3 gefüllte Schälchen bekommen sie mit 1 Flasche Ketchup? Ein schönes Zubrot für einen einzigen Handgriff.“
MuskeTiere4 prangert Folgendes an: „[...] Der Ärger entsteht, wenn man vorher nicht deutlich genug darauf hingewiesen wurde, obwohl es gegen die gängige Praxis und Erwartung verstößt! [...]“
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„Extrawürste kosten halt extra“
Es mischt sich aber auch Verständnis für die Preisgestaltung des Wirtes unter die Kommentare im Forum. Carlo62 betont: „Eine Zusatzportion Ketchup ist zusätzlich zum Gefäß, Bedienungskosten und Abwasch noch zusätzlich mit Materialeinsatz verbunden. Extrawürste kosten halt extra!“
aleser schreibt: „Unvorstellbar diese Jammerei! Mittlerweile muss ein Gastronom schon vieles aushalten und auch für vieles herhalten. Wenn ich essen gehe und mir über 1,40 Euro Gedanken machen muss, ob dies gerechtfertigt ist oder nicht, ob es mir zu teuer ist oder nicht, dann bleibe ich zu Hause. [...]“ Ähnlich sieht das auch TomTomTomTom: „Ich verstehe die sinnlose Aufregung nicht. Muss man hingehen, wenn man es sich nicht leisten will? Auch wenn es nicht billig ist, aber dieses ständige Niedermachen der Gastro bringt leider auch nichts. Einfach zu Hause bleiben und selbst kochen. [...]“
Und auch arinn empfiehlt, das entsprechende Lokal einfach zu meiden: „Ich finde es problematisch, wenn die Grundnahrungsmittel immer teurer werden. Aber wenn ich in einem Restaurant € 1,40 für Ketchup bezahlen muss, habe ich die Wahl, dass ich dort nicht mehr hingehe ... genauso wie beim Räuberteller, wo der Preis sogar ausgewiesen war.“