„Einfach und niederschwellig“, so soll man laut Digitalisierungsstaatssekretär Florian Tursky (ÖVP) von der Handysignatur auf die ID Austria kommen. Doch nicht wenige Österreicherinnen und Österreicher dürften sich bei dieser Aussage an den Kopf greifen. Berichtet wird von undurchschaubaren Fehlermeldungen, einer überlasteten Hotline und ratlosen Behördenmitarbeiterinnen und -mitarbeitern.

Kurz zur Erklärung: Die ID Austria hat die Handysignatur ersetzt. Mit der ID Austria kann man sich digital per Smartphone ausweisen und seine Identität bestätigen. Mehr dazu und die wichtigsten Fragen zur Umstellung finden Sie hier.

Die ID Austria lässt sich über die App „Digitales Amt“ nutzen, im App-Store hat sie fast durchwegs schlechte Bewertungen und nur 1,8 von 5 Sterne. „Der Umstieg von der Handysignatur ist auch für erfahrene Anwender kaum zu bewerkstelligen“, schreibt ein User zum Beispiel in seiner Rezension. Ein anderer fordert: „Diese App gehört gründlichst überarbeitet.“ Die steirische Antidiskriminierungsstelle bestätigt, dass man gerade von älteren Personen derzeit zurückgemeldet bekommt, dass die „ID Austria“ zu schaffen macht.

Umstellung zur ID Austria vor ORF-Kamera fehlgeschlagen

Im ORF ist Tursky vor Kurzem höchstpersönlich vor laufender Kamera am Umstieg gescheitert. Drei Versuche schlugen fehl.

In den sozialen Medien, zum Beispiel auf „X“ (vormals Twitter), schreiben die meisten von einer Meldung, die die Nerven strapaziert: „Es ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie es später noch einmal.“ Sie tritt regelmäßig auf, wenn man versucht umzusteigen, sprich den QR-Code auf dem Zweitgerät gescannt hat. Eine Erklärung für den Fehler wird bei der Meldung nicht mitgeliefert. Die eine Webseite, auf der man alle Infos zur ID Austria findet, gibt es übrigens nicht.

Auf Nachfrage im Büro des Digitalisierungsstaatssekretärs heißt es, die Umstellung laufe „sehr gut“. Man arbeite aber an Verbesserungen. Fehlermeldungen sollen demnach präziser werden und Hilfestellung bieten. In den ersten 24 Stunden wurden 36.000 Aktivierungen bzw. Umregistrierungen verzeichnet. Am Sonntag vermeldete man 182.000 Umstiege seit dem 5. Dezember – also dem Tag des Umstiegs – und insgesamt zwei Millionen Nutzerinnen und Nutzer. Vergangenen Donnerstag lud Tursky die Bürgerinnen und Bürger in sein Büro ein, um ihnen bei der Umstellung zu helfen. 100 Menschen kamen.

Der Selbsttest

Die Redaktion der Kleinen Zeitung kann die Probleme der User nachvollziehen, zwei Redakteurinnen haben den Selbsttest gemacht – und sind beide prompt auf Probleme gestoßen: