Guter Schlaf senkt das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte deutlich. Laut einer Studie des Schweizer Kantonsspitals Lausanne (Chuv) haben Personen mit optimalem Schlaf ein um 63 Prozent geringeres Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen als Personen mit Schlafstörungen. Forschende des Chuv und des Französischen Nationalen Instituts für Gesundheit- und Medizinforschung (Inserm) beobachteten für über 15.000 Personen aus Frankreich und der Schweiz bis zu zehn Jahre lang.

Zu Beginn der Untersuchung und zwei bis fünf Jahre später berechneten sie für alle Studienteilnehmenden einen sogenannten Healthy Sleep Score (Gesunder-Schlaf-Wert), der fünf Schlafverhalten kombiniert. Die volle Zahl von fünf Punkten erhielt, wer sieben bis acht Stunden pro Nacht schlief, nie oder kaum unter Schlaflosigkeit litt und keine Schlafapnoe oder übermäßige Müdigkeit während des Tages zu beklagen hatte. Das Auftreten von Herzinfarkten und Schlaganfällen wurde dann acht bis zehn Jahre lang überwacht.

Risiko von Schlaganfällen und Herzinfarkten gesenkt

Im Vergleich mit Personen mit einem Healthy Sleep Score von null oder eins, also einem sehr schlechten Schlaf, hatten Personen mit zwei, drei, vier oder fünf Punkten ein um zehn (bei zwei Punkten), 19 (bei drei Punkten), 38 (bei vier Punkten) und 63 (bei fünf Punkten) Prozent geringeres Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, zu denen Schlaganfälle und Herzinfarkte gehören. Die Ergebnisse wurden am Freitag in der Fachzeitschrift „European Heart Journal“ publiziert.

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„Diese Ergebnisse ermutigen uns, uns um unseren Schlaf zu kümmern, genauso wie wir uns um unseren Körper kümmern“, wurde Studienautor Pedro Marques-Vidal vom Chuv in der Mitteilung des Spitals zitiert. „Zu oft wird kurzer Schlaf mit hoher Produktivität in Verbindung gebracht, dabei wird eine Person, die gut schläft, ihren Stress reduzieren und ihre kardiovaskulären Risikofaktoren senken.“