Es ist längst nichts Außergewöhnliches mehr, dass Kult-Serien und -Filme der 1990er und 2000er nach mehr als einem Jahrzehnt eine Neuauflage erhalten. Dieser Trend schlich sich in den vergangenen Jahren in die Streaming-Branche ein, die Produktionsfirmen hofften an die großen Erfolge des Originals anknüpfen zu können. Meist mit weniger Aufwand verbunden, da das Konzept, die Charaktere und die Story oftmals einfach weitergeführt werden. Besonders beliebt sind Prequels, Sequels, Spin-offs oder völlige Neuadaptionen (Reboots, Revivals, Remake).
Während ein Prequel die Geschichte vor dem Beginn des Originals beleuchtet, handelt es sich bei Sequels oder Spin-offs um Nachfolgeprojekte. Jüngste Beispiele aus der Filmwelt sind die Neuverfilmung des Disney Klassikers „Charlie und die Schokoladenfabrik“, die mit einem singenden Timothée Chalamet aufgepeppt wurde, oder das Prequel zu der „Tribute von Panem“-Reihe „The Ballad of Songbirds and Snakes“.
Aufgewärmte Serienerfolge
Besonders im Hause Disney stehen derzeit alle Zeichen auf Reboot. Die eigene Streamingplattform „Disney Plus“ wurde mit Projekten wie „High School Musical: Die Serie“ oder „Percy Jackson: Die Serie“ bestückt. Kürzlich wurde auch ein Nachfolgeprojekt zu „Die Zauberer von Waverly Place“ angekündigt, bei dem Selena Gomez für einige Folgen wieder in ihre alte Rolle schlüpfen und als Produzentin tätig sein wird. Gerade in Arbeit sind ein „Hocus Pocus“ Sequel, eine Neuauflage von „Kevin allein zu Haus“ oder „Lizzie McGuire“.
Für Nostalgie sorgte 2023 auch die Neuadaption der Nickelodeon Serie „Zoey 101“, Paramount Plus hat die Kultserie als Film zurückgebracht. Für frischen Wind sollte das „Sex And The City“-Sequel „And Just Like That“ von HBO sorgen, mittlerweile gibt es zwei Staffeln, eine weitere soll folgen.
Andere Formate waren weniger gefragt und konnten mit dem Erfolg des Originals nicht mithalten. Darunter „How I Met Your Father“. Hulu setzte auf die Fortsetzung des Kurzformates, die Einschaltquoten hielten sich jedoch in Grenzen. Für mehr als zwei Staffeln hat es nicht gereicht. HBO Max wollte der Drama-Serie „Pretty Little Liars“ neues Leben einhauchen, das Reboot flog jedoch durch „Pretty Little Liars: Original Sin“ schaffte es nicht über Staffel 1 hinaus. Ein weiterer Fehlgriff des Streaminganbieters war das Nachfolgeprojekt von „Gossip Girl“, nach zwei Staffeln wurde das Projekt aufgrund von mangelndem Interesse eingestellt.
Streamingdienste Netflix, Amazon Prime und Co.
Viele TV-Sender müssen sparen und konzentrieren sich ausschließlich auf Kassenschlager. Da Streaming-Giganten wie Netflix, Amazon Prime oder Disney Plus mittlerweile viele eigene Erfolgsformate produzieren, ist der Konkurrenzkampf so groß wie nie. Konnten Sender wie HBO, CBS, ABC oder The CW früher Projekte über Jahre und Jahrzehnte hinweg halten und mit Leichtigkeit finanzieren, gibt es aktuell nur mehr wenige langjährige Produktionen. Darunter „The Simpsons“ (Staffel 34), „Law & Order“ (Staffel 23), „Grey’s Anatomy“ (Staffel 20) oder „Navy CIS“ (Staffel 20).
Aufgrund dessen flogen unlängst auch „Magnum P.I“ (CBS), „Charmed“ (The CW), „Der Denver-Clan“ (The CW) und das Spin-off von „The Vampire Diaries“ mit dem Namen „Legacies“ (The CW) aus dem Programm.