Die Rechtevergabe für die Saison 2024/25 hatte zwei überraschende Momente. Ende 2022 sicherte sich Puls4 unerwartet als einziger österreichischer Free-TV-Sender Highlight-Rechte an der Champions League sowie ein Live-Spiel pro Runde für Europa League oder Europa Conference League.

Die Wende kam dieses Frühjahr: ServusTV erwarb das Rechtepaket von seinem direkten Konkurrenten und sorgt damit für Kontinuität: Auch künftig läuft europäischer Spitzenfußball bei den Salzburgern. Markus Breitenecker, damals noch Chef von ProSiebenSat.1Puls4, begründete den Schritt mit finanzieller Notwendigkeit: „Die aktuellen Herausforderungen am österreichischen Medienmarkt machen derartige Manöver erforderlich“.

Was der ORF zeigt

Der ORF ist im Europa Cup nur Zuschauer, zumindest fast. Heute und morgen werden die Qualifikationsspiele von Austria Wien und Rapid Wien in Conference bzw. Europa League übertragen. Ansonsten ist der öffentlich-rechtliche Sender in ÖFB-Cup und 2. Liga zu Hause, von der Bundesliga hat man vier Live-Spiele im Portfolio. Dazu kommen alle Heimspiele des Frauen-Nationalteams, die Frauen-Bundesliga und 2024 alle Herren-Nationalteamspiele. 2025 teilt man sich die ÖFB-European Qualifiers für die WM 2026 mit ServusTV.

Die Salzburger dürfen auf eine erfolgreiche Euro mit Spitzenquoten zurückblicken. Neben den genannten Europa Cup- und Länderspiel-Rechten zeigt man in der kommenden Saison u. a. pro Spieltag des DFB-Pokals zwei Spiele, dazu kommen aktuell die dritte Qualifikationsrunde zur Champions League mit Red Bull Salzburg (6. und 13. August) sowie Testspiele: RB Leipzig gegen Aston Villa (morgen), Bayer Leverkusen gegen Betis Sevilla und Hoffenheim gegen Fulham (beides 10. August).

1500 Livespiele auf Sky

In Österreich hat Sky hat das mit Abstand größte Rechtepaket, dieses stellte der Pay-TV-Sender gestern vor. Man zeigt laut eigenen Angaben mehr Champions, Europa und Conference League-Spiele als je zuvor und überträgt wie gewohnt die Österreichische Bundesliga. Mit Ex-WSG Tirol-Trainer Thomas Silberberger ist ein neuer Experte an Bord. Insgesamt überträgt Sky 1500 Livespiele in der Saison 2024/25, das entspricht 135.000 Stunden oder knapp 94 Tagen.

Gespannt blicken Fans, Vereine und die Sender auf die anstehende Vergabe der Bundesligarechte ab der Saison 2026/27. Seit 2018/19 ist der lineare Pay-TV-Sender Sky die zentrale Anlaufstelle für Spitzenfußball aus Österreich, 40 Millionen Euro sollen jährlich fließen. Sky-Österreich-Chef Michael Radelsberger kündigte zuletzt im „Kurier“-Interview großes Interesse an einer Fortsetzung an. Mit einer Ausschreibung und Vergabe rechnet er im ersten Halbjahr 2025.

Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer hatte im Juni eine Alternative zur aktuellen Lösung angekündigt und eine Eigenvermarktung in den Raum gestellt. Er sprach von einem „Plan A“ und sieht einen allgemeinen Trend zur Selbstvermarktung. Damit soll nicht zuletzt Druck auf Sky ausgeübt werden, wieder ein stattliches Angebot vorzulegen. Alle Beteiligten wissen, die Latte liegt hoch. Der Sky-Chef mahnt aber: „Am Ende des Tages muss die Liga – und damit die Vereine – entscheiden, ob sie das wirtschaftliche Risiko komplett selbstverantwortlich und Monat für Monat eingehen wollen“