Am Ende waren es zehn Spiele, in denen ServusTV bei dieser Fußball-Europameisterschaft die Millionen-Schallmauer übersprang. Für das Finale zwischen Spanien und England reichte es noch einmal für eine echte Top-Reichweite: 1,8 Millionen Zuschauer waren es im Schnitt, die den Sieg der Furia Roja verfolgten. Das meistgesehene Spiel der EM abseits jener der österreichischen Nationalmannschaft.
Nach dem Spiel nutzte Christian Nehiba die Gelegenheit für ein Statement in eigener Sache: Dies sei seine letzte Fußball-Sendung, er werde nicht mehr moderieren, kündigte der 58-Jährige an. Der Sport-Chef von ServusTV – das wird er auch künftig sein – hat dafür den besten Zeitpunkt gewählt. Die von ihm verantworteten Übertragungen dieser EM waren ein voller Erfolg, der Salzburger Sender hatte nicht nur quantitativ reüssieren können, es gab auch viel Lob für die spritzige Berichterstattung.
Für Nehiba schließt sich ein Kreis, erklärt er der Kleinen Zeitung in einem Statement: „Ich habe vor mittlerweile 20 Jahren den ORF verlassen und dort war eine Fußball-EM mein letzter Einsatz. Ich hätte nie gedacht, dass ich noch einmal eine Fußball-EM als Moderator und noch dazu auch als Sportchef erlebe. Das erfüllt mich mit großer Dankbarkeit und ist ein würdiger Abschluss.“
Wo er noch zu sehen sein wird
Dem Sender bleibt er erhalten: „Ich liebe es, Menschen zu führen, weiterzuentwickeln und Projekte zu gestalten. Das ist eine sehr schöne Aufgabe.“ Auch vor der Kamera wird er noch zu sehen sein. Er werde weiterhin Tennis kommentieren und auch in Sport & Talk im Hangar-7 nicht fehlen, heißt es.
Die EM – das erste Großereignis dieser Dimension für den Privatsender – war ein Kraftakt, hatte Nehiba in einem Interview mit der Kleinen Zeitung erklärt: „Wenn da nicht jeder bereit ist an seine Grenzen und manchmal auch darüber zu gehen, dann funktioniert das Werkl nicht.“
Die harte Arbeit hat sich gelohnt: Im Durchschnitt erreichten die 31 Live-Übertragungen 924.000 Zuseher und einen Marktanteil von 40,2 Prozent in der Basis (12+). In der Zielgruppe (12-49) 50,7 Prozent. Der ORF, der 20 der 51 Spiele übertrug und als Sublizenznehmer tendenziell die unattraktiveren Begegnungen hatte, kam auf im Schnitt 536.000 Zuschauern bei 30 Prozent Marktanteil.