Den Rucksack mit einer kräftigen Jause und einem elektrolythaltigen Getränk füllen, die Wanderschuhe an und los geht's. Der Herbst entfaltet sich in Mittelkärnten und damit befinden wir uns gerade inmitten einer beliebten Wanderzeit.

Die Tourismusregion Mittelkärnten hat viele Routen zu bieten, die es nicht erwarten können, beschritten zu werden. Vom Anfänger bis zum Profi, vom Kind bis zum Erwachsenen: Die Möglichkeiten, das Gebiet zu erkunden, sind vielfältig. „Mittelkärnten ist besonders im Herbst eine optimale Wanderregion“, weiß Johannes Moser, Pressesprecher und Bergwanderführer der Tourismusregion Mittelkärnten. „Wir verfügen über sanfte Hügel, die Höhen reichen bei uns nur bis zum Mittelgebirge, wodurch auch die Gipfel bis in den November hinein manchmal noch weitgehend schneefrei sind.“

Saualpe bietet Blick über ganz Kärnten

Ideal für eine Herbstwanderung sei seiner Meinung nach die Saualpe. Dort führt eine Route von der Steinerhütte oberhalb Ebersteins zum großen und kleinen Sauofen. „Das ist eine Familientour, die auch für Kinder ohne Probleme machbar ist“, betont Moser. Die Saualpe ist einer der wenigen Gebirgszüge im Bundesland, die sich von Norden nach Süden erstrecken, dadurch ergebe sich am Gipfel ein Ausblick über nahezu ganz Kärnten und das angrenzende Slowenien und Italien. „Besonders ein Sonnenauf- oder Sonnenuntergang lohnt sich hier – vor allem im Herbst, weil man nicht mehr ganz so früh dafür aufstehen muss“, lächelt der Bergwanderführer.

Der Ausblick von der Saualpe
Der Ausblick von der Saualpe © Julian Castro

Entspannte Slow-Trail-Erlebnisse

In Mittelkärnten gibt es zudem einige Slowtrails, die zum Wandern und Spazieren einladen. „Slow Trails sind entspannte Wege ohne Stress, rund zehn Kilometer lang und mit nicht mehr als 300 Höhenmetern, die alle in der Nähe eines stehenden Gewässers liegen“, schildert Moser. In Mittelkärnten wurden solche um den Längsee, den Urbansee und den Flattnitzer See installiert. „Besonders am Flattnitzer See, der wie ein Opal eingebettet inmitten eines dichten Fichtenwaldes liegt, lässt sich die Natur intensiv erleben.“ Heuer eröffnet wurde auch der Slow Trail am Maltschacher See in Feldkirchen. Hier stehen zwei Routenvarianten zur Verfügung, eine längere mit 6,5 Kilometern und eine kürzere mit circa 3,1 Kilometern. Beide Wege starten beim öffentlichen Strandbad und führen durch die Ortschaften Maltschach, Mattersdorf und Briefelsdorf.

Der Flattnitzer See aus der Vogelperspektive
Der Flattnitzer See aus der Vogelperspektive © Michael Stabentheiner

An drei idyllischen Seen vorbei

Auch auf der Turracher Höhe gibt es eine besondere Route, den beliebten Drei-Seen-Weg. Er lädt zum Entdecken und Entspannen ein, heißt es auf der Website der Turracher Höhe. Der Rundweg beginnt am malerischen Turracher See und führt vorbei am „Mythos Edelstein Kranzelbinder“ direkt zum Grünsee. Von dort marschiert man zur Katscherhütte und weiter am Fuße des Schoberriegels zum idyllischen Schwarzsee. Die letzten Meter führen schließlich am Hochmoor vorbei wieder zurück zum Turracher See. Der Drei-Seen-Weg gilt als familienfreundlich und hat eine Länge von 7,5 Kilometern.

Der Schwarzsee am Drei-Seen-Weg
Der Schwarzsee am Drei-Seen-Weg © Adobe Stock Aidasign

Mittelaltercharme in Friesach

Ebenfalls zum Familienwandertag lädt der Burgenwanderweg in Friesach ein. Die älteste Stadt Kärntens, die das Bundesland morgen bei der ORF-Show „9 Plätze – 9 Schätze“ vertritt, hat eine besondere „Special Attraction“: den einzigen wasserführenden Stadtgraben im deutschsprachigen Raum. Für eine Pause bietet sich die weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannte Schokoladenmanufaktur Craigher an.

Der Stadtgraben in Friesach
Der Stadtgraben in Friesach © Gert Köstinger

Kunst und Sport in einem Mix

Wenn man Kultur und die sportliche Betätigung kombinieren möchte, wandert man am Künstlerweg in Klein St. Paul in die richtige Richtung. „Ausgehend vom Museum für Quellenkultur, das sich der renommierte Künstler Werner Hofmeister als sein Refugium gewählt hat, geht es entlang der Görtschitz bis zum Skulpturenpark von Erwin C. Klinzer“, sagt Moser. Die Region Mittelkärnten habe obendrein umfassende Beschreibungen bereitgestellt, die sich mittels QR-Codes aufrufen lassen. „Besucher können damit im Sinne eines Audio-Guides in die Gedankenwelt der Künstler eintauchen.“

Kunst und Wandern werden in Klein St. Paul vereint
Kunst und Wandern werden in Klein St. Paul vereint © Elias Jerusalem

Wo sollte man Profi sein?

Natürlich ist nicht jeder Wanderweg für alle geeignet, wenngleich Moser betont: „Grundsätzlich sind Wanderwege bei uns in der Region für jeden, der über entsprechende Grundkondition verfügt und gerne wandert, machbar.“ Technische Schwierigkeiten gebe es keine, lediglich die Länge der Tour mache den Unterschied aus. Drei Wandertouren erhielten also das Prädikat schwer aufgrund ihrer Länge. „Gute Tourenplanung im Hinblick auf das Wetter und auch die zu absolvierende Wegstrecke ist jedoch ganzjährig notwendig. Eine Profitour, die nur bei stabilem Wetter empfehlenswert ist, wäre beispielsweise jene auf den Wintertaler Nock von der Flattnitz“, erklärt der Wanderführer abschließend.

Übrigens: Wenn man den KI-Concierge der Tourismusregion fragt, wo man in Mittelkärnten im Herbst gut wandern kann, antwortet er unter anderem: „Der Otwinusweg in St. Georgen am Längsee bietet eine malerische Route mit Blick auf die Burg Hochosterwitz.“