Der Gemeinderat als zuständiges Gremium hat am Mittwoch entschieden: Die Poller in der St. Veiter Innenstadt bleiben künftig im Boden. Die Stadt führt kostenloses Parken für 20 Minuten in den gebührenpflichtigen Kurzparkzonen ein. Bislang galt die Kurzparkzone von Montag bis Freitag von 7 bis 19 Uhr, sie wird nun auf 7 bis 17 Uhr verkürzt. „Das sind die ersten kurzfristigen Maßnahmen, die im Wirkungsbereich der Stadt liegen, um die Innenstadt zu stärken. Viele weitere werden folgen“, erläuterte St. Veits Bürgermeister Martin Kulmer (SPÖ) bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.
Die ersten Entscheidungen
Die Entscheidungen sind aufgrund von Analysen und Schlussfolgerungen des Beratungsunternehmens „Egger & Partner“ gefallen. Seit Sommer nimmt Thomas Egger das St. Veiter Zentrum für die Stadt unter die Lupe. „Ich war 32 Tage durchgehend vor Ort, bin in die Stadt St. Veit eingetaucht und habe mit 40 Unternehmerinnen, Immobilien-Eigentümern und Interessensgruppen Gespräche geführt“, so Egger.
Zu den Fakten: In der Innenstadt gibt es rund 100 Betriebe, die Leerstandsquote beträgt 25 Prozent. „Und diese Quote sollte sich nicht markant erhöhen, dann wird es extrem schwierig. Es geht bei den Betrieben teilweise ums nackte Überleben“, sagt Egger, der an einer langfristigen Vision für die Innenstadt arbeitet. Kurzfristig sei die neue Parkverordnung ein wichtiger Punkt. Zudem will man sich beim im Dezember startenden Pop-Up-Modell des KWF für Jungunternehmer verstärkt einbringen. Für die einzelnen Stadtbereiche (Hauptplatz, Unterer Platz, Herzog-Bernhard-Platz) sollen eigene Sprecher nominiert und ein „Entscheidungsgremium“ installiert werden. Die Stadt selbst startet eine Rabatt-Aktion bei den City Cards und übernimmt ab 4. November zehn Prozent der Kosten. „Wer um 100 Euro City Cards kauft, zahlt dafür nur 90 Euro. Eine direkte Förderung der Innenstadt“, sagt Kulmer.
Langfristig soll die Innenstadt als Erholungsraum etabliert werden. „Es geht um saisonale Stadtdekoration, um die Stadtmöblierung und vieles mehr“, so Egger. Die City soll zum „Wohlfühl-Wohnzimmer“ werden, als „Kontrastprogramm zu den Einkaufszentren und zum Onlinehandel“, wie Egger betont. „Deshalb ist die Erhaltung der Fußgängerzone unumgänglich“, unterstreicht Kulmer.
Finanzierung als Kraftakt
Die Finanzierung dieser Vision, die neuer bis zum Ende des Jahres ausgearbeitet werden soll, wird für die Stadt eine Herausforderung. „Alle Städte haben mit der aktuellen finanziellen Lage zu kämpfen. Aber diese Maßnahmen werden teilweise bis zu 75 Prozent gefördert“, erklärt Kulmer, der damit rechnet, dass „insgesamt mehrere hunderttausend Euro“ in die Innenstadtgestaltung fließen werden. Für die aktuelle Aktion mit der City Card rechnet der Stadtchef mit Kosten von 20.000 Euro.