Die Einleitung eines Insolvenzverfahrens sei nicht ausgeschlossen, meinte Peter Urabl kurz nach seiner Ernennung zum Geschäftsführer der Flattnitzer Skiliftgesellschaft. Zwei Monate später herrscht Gewissheit: In dieser Woche wird die Insolvenz angemeldet. Das bestätigte Urabl am Montagnachmittag gegenüber der Kleinen Zeitung.

„Es ist ein Sanierungsverfahren beabsichtigt, mit einem klaren Ziel“, erzählt der Rechtsanwalt. „Der Skiliftbetrieb soll in der kommenden Wintersaison weiterlaufen.“ Wie man dieses Vorhaben erreichen möchte, ist noch nicht ganz klar. Hier nennt Urabl verschiedene Möglichkeiten: Man könne eine Pachtvariante aufstellen, im Rahmen derer man den Betrieb vom Insolvenzverwalter pachtet. „Parallel dazu wird Auffangarbeit geleistet.“ Es sollen demnächst auch Gespräche mit einem Investor stattfinden, die eine neue Variante des Skiliftbetriebs gewährleisten könnten. „Denn momentan trägt das Risiko nur die öffentliche Hand.“

Peter Urabl kündigt ein Sanierungsverfahren an
Peter Urabl kündigt ein Sanierungsverfahren an © Helge Bauer

Wirtschaftskammer kämpft

Ein Rückblick: Die Liftgesellschaft hat im Jahre 2014 einen gerichtlichen Vergleich mit Grundbesitzer Alexander Dreßler abgeschlossen. Dieser sieht die Einstellung des Liftbetriebs mit 21. Dezember 2026 vor, auch die Konzession für den Sessellift läuft Ende 2026 ab. Da die Erhaltung des Skigebiets für die Gemeinde Glödnitz ein teures Unterfangen ist – speziell in diesen für die Kommunen finanziell herausfordernden Zeiten – könnte das Ende allerdings schon früher eintreten. Auch die Wirtschaftskammer kämpft vehement für die Erhaltung des Skigebiets. So wurde Ende Juli das Projekt „Eine gesicherte Zukunft für die Flattnitz“ ins Leben gerufen. Ziel sei es, gemeinsam ein Konzept für die Flattnitz zu entwickeln. „Das Skigebiet soll zukünftig betriebswirtschaftlich sinnvoll betrieben werden können und der Fokus gezielt auf die richtigen Zielgruppen gelenkt werden“, heißt es dazu vonseiten der Kammer.

Am Montag noch haben sich erneut elf Gemeindevertreter und Walter Sabitzer, Obmann der WK-Bezirksstelle St. Veit getroffen, um zu besprechen, wie es mit der Flattnitz weitergehen kann. „Die Wirtschaftskammer Kärnten, Bezirksstelle St. Veit, hat in den letzten Monaten alles in ihrer Macht Stehende unternommen, um die Fortführung des finanziell angeschlagenen Skigebiets Flattnitz zu sichern“, so Sabitzer. Leider ist es bisher nicht gelungen, jemanden zu finden, der bereit ist, das Ruder in die Hand zu nehmen. Sabitzer erklärt: „Die Liftgesellschaft steht nun vor der Entscheidung, die wirtschaftlich sinnvollste Lösung zu wählen, und das könnte eine Insolvenz in Form eines Sanierungsverfahrens sein. Diese Entscheidung wird sicherlich nicht leichtfertig von den Verantwortlichen getroffen werden.“

Einig war man sich beim Treffen, dass man weiterhin gemeinsam an einer langfristigen Zukunftslösung arbeiten wird. „Wenn gewünscht, werde die Wirtschaftskammer weiterhin als ‚Moderator und Verbindungsglied‘ zwischen den beteiligten Akteuren fungieren“, so Sabitzer. Die Wirtschaftskammer St. Veit glaubt weiterhin an einen positiven Ausgang.

Auf Nachfrage möchte sich Bürgermeister Hans Fugger (ÖVP) nicht zur anstehenden Insolvenzanmeldung äußern. „Um diese Angelegenheit kümmert sich ausschließlich Geschäftsführer Peter Urabl.“