„Konkrete Pläne“ für die Zukunft der Flattnitz hat man sich bei der gestrigen Gemeinderatssitzung in Glödnitz erhofft. Diese Hoffnung muss Peter Urabl, der nach dem plötzlichen Rücktritt von Adolf Isopp nun zum Geschäftsführer der Liftgesellschaft bestellt wurde, allerdings schnell begraben. „Meine Ernennung zum Geschäftsführer war eigentlich das einzige, das gestern passiert ist“, betont der Klagenfurter Anwalt, der die Gemeinde bereits in jüngerer Vergangenheit begleitet hat.

Kassensturz soll Aufschlüsse geben

Er sei vor allem erstaunt darüber, dass der bisherige Geschäftsführer „ohne jedwede vertraglichen Fristen einzuhalten, hingeschmissen hat“. An Urabls Seite wird ein Betriebswirt stehen. „Einen, den ich sehr schätze und der auch im Sanierungsbereich weiß, wo man hinschaut.“ Jetzt gehe es zunächst darum, herauszufinden, wie die Zahlen wirklich aussehen. „Wir werden einen Kassensturz machen und bis Mitte Juli möchte ich wissen, wie es wirklich aussieht.“ Der Anwalt rechnet mit einem „nicht geringen“ Abgang.

Peter Urabl sieht den Ausgang als „ergebnisoffen“ an
Peter Urabl sieht den Ausgang als „ergebnisoffen“ an © Helge Bauer

Die Einleitung eines Insolvenzverfahrens sei auch nicht ausgeschlossen. „Es ist ergebnisoffen, aber es geht auch um öffentliches Geld. Irgendwann wird man sich fragen müssen, was kann und soll sich die öffentliche Hand leisten? Es steht jetzt Spitz auf Knopf.“

Wirtschaftskammer gibt nicht auf

Weiterhin für den Erhalt des Skigebietes kämpft die Wirtschaftskammer St. Veit. Bezirksstellenobmann Walter Sabitzer: „Wir haben über einen längeren Zeitraum versucht, alle Beteiligten an einen Tisch zu bekommen und eine konstruktive Atmosphäre zu schaffen. Allerdings gibt es große Verwerfungen, das ist schade.“ Es gehe nun um die Ausarbeitung eines zukunftsfähigen Konzeptes, dazu wird ein Tourismusverein gegründet – die Wirtschaftskammer soll als Schnittstelle fungieren. „Gespräche laufen im Hintergrund mit potenziellen Investoren und mit Menschen sowie Unternehmern, die die Flattnitz weiterbringen wollen“, betont Sabitzer.

Bei der Kammer sollen alle Kontakte zusammenlaufen, das Skigebiet soll als Tourismusplatz und Wintersportort bleiben. „Wir als Wirtschaftskammer geben jedenfalls nicht auf und wollen die Flattnitz retten. Wir brauchen einen Tourismus-Hotspot im Bezirk“, erklärt der Unternehmer abschließend.

Für eine Stellungnahme nicht zu erreichen war Bürgermeister Hans Fugger (ÖVP).