Das Ansuchen der Raiffeisenbank Mittelkärnten, den Oktoberplatz in ein Geschäftsgebiet umzuwidmen, zog vergangenen Donnerstag die Aufmerksamkeit des St. Veiter Gemeinderates, der zum ersten Mal in diesem Jahr tagte, auf sich. Einstimmig beschloss man diesen Punkt, daher steht der Umsetzung der Erweiterung nun nichts mehr im Wege.
Fünf Millionen Euro Investment
„Die Zentrale in St. Veit ist unsere Hauptanstalt“, sagt Vorstand Roland Krall. „Daher möchten wir gewisse Bereiche ausbauen und interne Bereiche bündeln.“ Konkret handelt es sich dabei um eine Erweiterung des Kundenbereiches. Die zusätzliche Fläche werde rund 500 Quadratmeter betragen. Den Ausbau lässt man sich bei der Bank einiges kosten: Fünf Millionen Euro werden in das Vorhaben investiert. „Baustart ist – wenn alles perfekt läuft – im Sommer 2024, ansonsten im Herbst“, erklärt Vorstand Nikolaus Primessnig. Das Gebäude soll in weiterer Folge im Herbst 2025 fertiggestellt werden, der Betrieb laufe während der Baumaßnahmen normal weiter.
Zum Architekten wurde Helmut Rainer-Marinello bestellt, der eine besondere Aufgabe vor sich hat: „Dadurch, dass wir uns hier im historischen Stadtkern befinden, soll sich das neue Gebäude harmonisch eingliedern. Er kümmert sich darum, dass alle Vorgaben des Denkmalschutzes eingehalten werden“, betont Krall.
Ausbau bringt zusätzliche Arbeitsplätze
Der Zubau werde 20 neue Arbeitsplätze bieten. Krall: „Wir wollen attraktive Arbeitsplätze schaffen, haben bereits einige Bewerbungen.“ Auch Bürgermeister Martin Kulmer (SPÖ) freut sich über das Vorhaben und sieht die Vorteile für die Stadtgemeinde: „Das Projekt der Raiffeisen-Bezirksbank ist für die Stadt St. Veit von immenser Bedeutung.“ Kulmer weiter: „Einerseits bewirkt es die Absicherung des Standortes als wichtiges innerstädtisches Unternehmen samt Entwicklung zur größten Raiffeisenbank Kärntens und andererseits die Schaffung von zig neuen Arbeitsplätzen.“
Die Erweiterung sorgt dafür, dass Teile des Parkplatzes überbaut werden. „Es kann sein, dass zwei, drei Parkplätze wegfallen, aber grundsätzlich soll die Anzahl erhalten bleiben“, erklärt Krall. Dazu werde es auch die Möglichkeit geben, Autos bei neuen E-Ladestationen aufladen zu können.
Der Sorge mancher Bewohnerinnen und Bewohner des ländlichen Raums, die Raiffeisenbank-Filialen werde es auf lange Sicht nur noch in größeren Städten geben, entgegnet Krall: „Das ist nicht der Fall, da die Geschäftsstellen in ländlichen Regionen gebraucht werden und wir uns als finanzieller Nahversorger in ländlichen Gebieten sehen. Solange es wirtschaftlich läuft, gibt es keinen Grund, daran etwas zu verändern.“
Raiffeisenbank Mittelkärnten mit einigen Projekten
Das Projekt in St. Veit ist nicht das einzige, das die Raiffeisenbank Mittelkärnten derzeit forciert. Seit Kurzem ist die Tinte auf Verträgen mit der Stadtgemeinde Althofen trocken. Hier wird 2024 nicht nur ein neues Kompetenzzentrum um sieben Millionen Euro entstehen, sondern auch ein sogenanntes Kleingewerbecenter, nahe der Krappfeld-Apotheke. „Das ist eine Halle mit zehn Boxen, die zwischen 50 und 130 Quadratmeter aufweisen“, erzählt Krall. Hier können sich Kleinunternehmer einmieten und die ersten Schritte in die Selbstständigkeit tätigen. Es herrsche bereits reges Interesse an den Einheiten.