Wenn im Hochsommer die Sonne strahlt und die Temperaturen weit über 25 Grad liegen, sehnt man sich nach einer Abkühlung im frischen Seewasser. Die Hotels um die Kärntner Seen sind fast restlos ausgebucht. In Mittelkärnten kommen viele Touristen zum Baden an den Längsee, den Maltschacher See oder den Urbansee. Aber wie halten sich die Hotels am See eigentlich im Winter über Wasser?

Abwechslungsreiches Programm am Längsee

Einen ganz besonderen Platz im Herzen vieler St. Veiterinnen und St. Veiter nimmt der Längsee ein. Hier residiert das Stiftshotel St. Georgen, das den Gästen vor allem im Sommer ein außergewöhnliches Ambiente bietet. Aber auch im Winter kann man mit einem umfangreichen Programm aufwarten. „Wir bieten im Winter gezielt die Genuss-Basenfasten-Wochen und das Package ‚Bezaubernde Winterzeit‘ an“, erzählt Hoteldirektorin Sabine Loy. Als Basenfasten bezeichnet man eine Entschlackungsvariante, bei der man rein basische Lebensmittel zu sich nimmt. Der Vorteil: Mit dieser Art des Fastens kann man sich satt essen. Durch gezielte Marketing-Aktivitäten und die unverzichtbare Mundpropaganda sei es gelungen, „das Segment Basenfasten erfolgreich zu implementieren und auszubauen.“

Bald soll auch die Eislaufsaison am Längsee eröffnet werden
Bald soll auch die Eislaufsaison am Längsee eröffnet werden © Gert Köstinger

Besonders beliebt bei den Wintergästen sei auch das Winter-Package. Loy: „Wir nützen die Unique Selling Propositions der unmittelbaren und mittelbaren Region, die sich perfekt für ein Winter-Angebot anbieten, wie Eislaufen am Längsee und Skifahren auf der Hochrindl.“ Einen Wermutstropfen gibt es allerdings dennoch: „Was uns leider fehlt, ist eine attraktive Schlechtwetter-Alternative in der Region.“

Auch Sommergäste kehren im Winter ein

Was die Gäste betrifft, so unterscheiden sich diese laut Loy gar nicht so sehr vom Sommergeschäft. „Es ist ein feiner Mix aus Basenfasten-Stammgästen und Gästen, die uns auch im Sommer beehren“, betont die diplomierte Basenfasten- und Vitaltrainerin. „Dazu kommen Individualgäste, in den Semesterferien Familien und im Winter gibt es zusätzlich auch Gott sei Dank viel MICE-Geschäft (Meetings, Incentives, Conventions und Exhibitions, Anm.).“

Das Stiftshotel betreut 63 Zimmer verschiedenster Kategorien und beschäftigt im Schnitt 44 Mitarbeitende.

Kurzfristige Buchungen im Winter

Nicht alle Unterkünfte haben über den Winter offen, denn für einige Hotels zahlt sich der Betrieb in der kälteren Jahreszeit nicht aus. Am Urbansee gibt es aber einige Pensionen, die im Winter zu buchen sind, denn die Simonhöhe ist schnell zu erreichen.

In der Ferienwohnung „Woody“ der Familie Niederstrasser sei die Buchungslage „in Ordnung“. Während man im Sommer stets ausgebucht ist, kommen die Gäste im Winter eher kurzfristig: „Sie warten ab, ob Schnee kommt, oder nicht“, sagen die Gastgeber. Vor allem Menschen aus Slowenien, Tschechien, Deutschland oder Wien beherbergt man im Winter.

Klimawandel sorgt für Probleme

Auch am Maltschacher See bemüht man sich um einen starken Wintertourismus. Christina Kamp betreibt eine Pension, die ganzjährig geöffnet ist. Während man früher vor allem mit Eislaufen warb, muss man nun neue Wege im Rennen um die Wintergäste finden: „Vor 20 Jahren, als meine Eltern den Betrieb leiteten, war der See immer zugefroren und die Besucher konnten Eislaufen oder Eisstockschießen. Außerdem waren die Loipen rund um den Maltschacher See gespurt. Das ist jetzt aufgrund der Klimaerwärmung kaum noch möglich“, berichtet Kamp.

Christina und Jürgen Kamp besitzen eine Pension am Maltschacher See
Christina und Jürgen Kamp besitzen eine Pension am Maltschacher See © Gert Perauer/MBN Tourismus

Stattdessen versuche man im „Erlebnishaus Spiess“ das Wandern mit dem neu geschaffenen „Slow Trail“ zu bewerben. Eine kleine Route über drei Kilometer sowie eine größere Runde über 6,5 Kilometer stehen zur Verfügung. „Es sind aber eher Stammgäste, die derzeit im Winter kommen. Über Silvester sind wir immer voll und in den Ferien ist viel los.“ Vereinzelt kommen auch Skifahrerinnen und Skifahrer, daher sei es wichtig für den Betrieb, dass die Simonhöhe samt Skischule bestehen bleibt. Die Wintertouristen kommen oft aus dem Osten Europas, zum Beispiel aus Tschechien oder Ungarn.