Idealismus und Langlaufen gehören oft zusammen, zumindest, wenn es um das Herstellen und das Warten von Loipenkilometern geht. In Frauenstein und Mölbling werden mehrere kleine Loipen gespurt. An den Geräten: Die Bürgermeister der beiden Gemeinden, Harald Jannach (Liste Jannach) und Bernd Krassnig (FPÖ). „Das Gerät steht ohnehin bei mir in der Scheune“, sagt Jannach. Wenn Schnee liegt, wird heuer wieder präpariert. Bei Schneefall heißt es immer wieder nachspuren. Der positive Nebeneffekt: „Es kommen auch die St. Veiter zu uns langlaufen.“ Pausiert, sodass die Gasthäuser ein wenig frohlocken könnten, sei bei Langlaufsportlern eher seltener. „Da hat man eine Trinkflasche mit und das war es dann“, weiß Jannach.
In Gnesau bereitet man rund 20 Kilometer Loipe auf, hier wurden die Langläufer in den letzten Jahren mehr. An der Loipe kann an mehreren Standorten gespendet werden, denn der Aufwand für die kleine Gemeinde ist groß, „zwischen 20.000 und 25.000 Euro“, sagt Bürgermeister Erich Stampfer (ÖVP). Die Betreuung der Loipe wird von extern zugekauft. Für die Spenden wurden, eigene Kassen aus Holz sind aufgestellt, die Ausgaben der Gemeinde kommen auf diese Weise aber nur zur Hälfte zurück. „Wenn wir die Spenden nicht hätten, könnten wir die Loipe nicht machen“, erklärt Stampfer. Das massiv enger gewordene Gemeindebudget ist in Gnesau ein Problem. Stampfer appelliert deshalb an die Loipenbenutzer, zu spenden. Wir retten uns mit den Spenden„Sonst müssten wir mit der Loipe aufhören.“ Gäste in den Ort zu bringen ist hier der Bonus, die Langläufer besuchen auch die Gasthäuser. „Aber das kompensiert nicht den Aufwand für die Loipe“, sagt Stampfer.
Ein Langlauf-Hotspot ist die Hochrindl. Man wartet hier noch auf mehr Schneesegen, die Arbeiten an den Loipen laufen aber schon. „Es gibt einen starken Aufwärtstrend“, weiß Gerlinde Schnitzer-Zarre von der auf der Hochrindl ansässigen Skischule - denn man bietet Langlaufkurse an und hat Ausrüstungen zum Verleih. „Wir haben heuer um ein Drittel mehr Material bestellt“, sagt Schnitzer-Zarre. Mehr Erwachsene und auch immer mehr Kinder und Jugendliche sind die Abnehmer. Viele Schulklassen kommen auf die Hochrindl, immer mehr gehört das Langlaufen zum Sportangebot der Schulen. Die Kosten für die Präparierung der Loipen beziffert Schnitzer mit 130 Euro pro Stunde. Man kooperiere hier gut mit den Skiliften Hochrindl, der Preis gilt für ein Spur-Gerät und Fahrer. Dazu kommen noch Pacht von Grundstücksflächen, die für die Loipen benutzt werden. Die Hochrindl verfügt über rund 23 Loipenkilometer. Fünf Euro kostet einmal Langlaufen, es gibt auch eine Saisonkarte. Und man investiert heuer in eine App, mit der man die Langlaufkarte ab 1. Jänner online buchen kann. Was das Einkehren betrifft: Nach dem Sport gehe es eher heim für Langläufer, sagt Schnitzer-Zarre.
Auf der Flattnitz ist das Langlaufen gratis, man hebt jedoch eine Parkplatzgebühr ein, 6,50 pro Tag, egal, wie lange man steht. Für Hüttenbesitzer, Bewohner mit Hauptwohnsitz oder Nebenwohnsitz gibt es einen freiwilligen Solidarbeitrag, der zur Unterstützung der Kosten eingezahlt werden kann. Was viele tun, sagt Adolf Isopp, Geschäftsführer der Flattnitzer Lift GesmbH. Die Gemeinde zahlt zu den Kosten dazu. Auch mit einer Loipengebühr sieht sich Isopp nicht in die Gewinnzone katapultiert. Denn dann kämen ja Kosten für Verkauf der Karten und Kontrolle hinzu. „Aber wir haben ja eine Umwegrentabilität“, so Isopp., der rund 10.000 Euro im Jahr als Richtwert für den Erhalt der Loipe angibt.
In Feldkirchen wird es heuer wieder Loipen geben, „Wenn genug Schnee kommt“, erklärt Bürgermeister Martin Treffner (ÖVP). Vor Jahren hat die Stadt ein gebrauchtes Pistengerät angekauft. Mitarbeiter des Bauhofes und externe Aushilfen übernehmen das Spuren der Loipen. Man erhält an die 50 bis 60 Kilometer Loipen, so Treffner. Mit „ein paar tausend Euro“ beziffert Treffner den Aufwand der Stadt. „Das wird finanziert aus dem Haushalt des Bürgermeisters.“ Die Feldkirchner Loipen können von den Bürgern gratis benutzt werden. „Wir appellieren nur, die Loipen sauber zu halten. 20 bis 25 Zentimeter Schnee sollte es haben, um die Loipen spuren zu können. Um den 13. Dezember herum hofft man, das geschafft zu haben.
Und auch auf der Turrach, dem Skiberg schlechthin, steigt die Zahl der Langläufer. Hier werden fünf Euro pro Person für einmal Langlaufen verlangt. Die Karten erhält man an den Kassen, informiert Geschäftsführerin Julia Stückelschweiger.