In der Geschichte Hüttenbergs ist das Aus von Jufa der jüngste Schock. Seit Jahren registriert man das Abwandern von Menschen und Infrastruktur aus Hüttenberg. „Es gibt nichts seitens des Landes oder des Bundes für die Gemeinden draußen“, kritisiert Bürgermeister Josef Ofner. Das habe die Situation über all die Jahre geschwächt. Städte würden bevorzugt, über den Finanzausgleich gehöre das geändert. Und: „Vor Covid hatten wir zwischen 5000 und 7000 Nächtigungen.“ Die Covid-Pandemie habe das ihre zur aktuellen Lage getan. Nun will Ofner mit der Tourismusregion Mittelkärnten Gespräche suchen, zwecks künftiger intensiverer Vermarktung des geschlossenen Hotels in Knappenberg. Vorausgesetzt, es geht weiter. „Im Jänner wird es auch mit Jufa Gespräche geben.“

Ofner war selbst einmal Geschäftsführer der Carinthischen Musikakademie in Knappenberg (CMA): „Man hat von hier ziemlich viel nach Ossiach verlegt. Aber die CMA können wir nicht steuern.“ Gruppenproben und Veranstaltungen fielen weg und damit auch Gäste. Josef Ofner wurde geboren, da war der Bergbau bereits Geschichte. „Wir haben immer kämpfen müssen“, so sein Rückblick. Ob man von politischer Seit mehr für Hüttenberg hätte mehr machen können Gemeindepolitik inklusive? „Was wir in der Gemeinde in der Lage waren, zu tun, haben wir getan“, sagt Ofner. Um den Bewohnern etwas anbieten zu können, passiere ja einiges: „Wir bringen zum Beispiel in Hüttenberg alle Kinder zur Schule und zum Kindergarten. Knapp 70 Kinder. Der Transport kostet uns 60.000 Euro im Jahr.“

In den 1950er und 1960er Jahren habe es in Hüttenberg noch viele Betriebe gegeben. „Die Leute aus Brückl sind zu uns gekommen, um einzukaufen und nicht nach St. Veit.“ Von Schuhfabrik bis Heereszeuganstalt habe es alles gegeben. „Von der Politik wurde uns Ersatz versprochen, aber es kam nichts.“ Man sei oft zum Land gepilgert, habe ihm ein Altbürgermeister erzählt. Er sei stolz, dass es noch eine Bank gebe, ein Friseurgeschäft, die Post, welche die Gemeinde betreue, und eine Tankstelle. Und die Tradition werde hochgehalten, unter anderem mit dem Reiftanz-Brauch. „Und wir grüßen heute noch mit „Glück auf!“