Der Matreier Bürgermeister Raimund Steiner wurde im Bericht „Ein abgekartetes Schauspiel auf unsere Kosten“ sinngemäß zitiert, dass das Verfahren zur Enteignung der beiden Grundeigentümer in Matrei „bereits im Jahr 2013 eingeleitet“ worden wäre. Steiners Amtsvorgänger, Langzeit-Bürgermeister Andreas Köll, betont in einem Schreiben, dass diese Feststellung im Bericht unwahr sei.

Verkehrstechnisches Gutachten als Grundlage für Verhandlungen

Andreas Köll beklagt, dass es „in den letzten zwei Jahren Usus geworden zu sein scheint, den früheren Bürgermeister für nicht wenige Fehlentwicklungen seit der geordneten Amtsübergabe verantwortlich zu machen.“ Der Politpensionär erklärt, dass ein verkehrstechnisches Gutachten für ein „Grundeinlöseoperat aus den Jahren 2012/2013“ im betreffenden Abschnitt an der Felbertauernstraße LB108 vor allem als Grundlage für „intensive, jahrelange Verhandlungen bis zum Jahre 2022 gedient“ habe. Köll verzichtete in diesem Jahr auf eine erneute Kandidatur als Bürgermeister.

Dieses Verkehrsgutachten bedeute noch lange nicht „den Anstoß“ und schon gar nicht „die Einleitung“ einer Enteignung, hält Köll in seinem Schreiben fest. Der Altbürgermeister unterstreicht, dass es seiner Amtszeit keinerlei Enteignungen bei Verkehrswegen oder Seilbahnanlagen in Matrei gegeben habe, die jemals seitens der Gemeinde „eingeleitet“, „beantragt“, „angestoßen“ oder zumindest „unterstützt“ worden wären. Vielmehr habe er „immer auf den Verhandlungsweg gesetzt“.