Herzstück des neuen Umspannwerks in Matrei wird ein Umspanntransformator. Für die Anlage ist kein neuer Trafo, sondern einer aus dem Bestand der Austrian Power Grid AG (APG) mit einer Leistung von 200 Millionen Voltampere (MVA) vorgesehen. Dieser ist noch im Burgenland in Betrieb, muss dort aber durch einen leistungsfähigeren ersetzt werden. „Der starke Ausbau erneuerbarer Erzeugungsanlagen (Wind und Fotovoltaik) in der Region erfordert dort in Zukunft einen 300-MVA-Trafo“, führt dazu APG-Unternehmenssprecherin Mara Schwarz-Mitrovic aus. Im Umspannwerk Matrei hingegen genügt der gebrauchte 200-MVA-Trafo noch den netztechnischen Anforderungen.
Die ÖBB liefern den rund 300 Tonnen schweren Trafo auf der Schiene bis in das Umspannwerk in Nußdorf-Debant. Dort wird der Spannungswandler auf ein Schwertransportergespann umgehoben. Und obwohl die aufwändige Überstellung des Großtransformators erst in einem Jahr durchgeführt wird, laufen die Planungen dafür auf Hochtouren.
In drei Nächten von Lienz nach Matrei
Wie berichtet, werden bereits Brücken auf dem Weg ins hintere Iseltal verstärkt. Schon der Schienentransport vom Burgenland nach Lienz wird vier Tage dauern. Für die letzten 30 Kilometer auf der Straße von Nußdorf-Debant bis nach Matrei rechnen die Projektbetreiber noch einmal mit einer Dauer von zwei bis drei Nächten. „Aufgrund der komplexen Aufgabe wird der Straßentransport ausschließlich nachts durchgeführt“, erläutert dazu die APG-Pressestelle. „Auch deshalb, um damit verbundene Verkehrsbehinderungen möglichst gering zu halten.“
Die Lebensdauer derartiger Großtransformatoren liegt bei 40 bis 50 Jahren. Schwarz-Mitrovic: „Daher kommt es zwischendurch vor, dass wir gebrauchte Anlagenteile wiederverwenden, unter Abwägung der technischen und wirtschaftlichen Erfordernisse.“ Die Inbetriebnahme des Umspannwerks in Matrei ist für den Sommer 2025 angesetzt.