Jetzt wird es ernst: Maßnahmen für den Transport eines Mega-Trafos in Osttirol werden gesetzt. Das Umspannwerk von Tinetz und Austian Power Grid (APG) in Matrei-Seblas ist in Bau. Die Arbeiten sollen noch vor Jahresende abgeschlossen sein. Eine Inbetriebnahme des Werkes sollte 2025 erfolgen, dann wenn die Salzburg-Leitung steht. Das ist wichtig, weil es bei der Inbetriebnahme des Umspannwerkes in Matrei zu Stromabschaltungen kommt, aber die Bevölkerung in der Region davon nicht betroffen sein soll. Bevor es den Startschuss für das Umspannwerk gibt, braucht es ein massives Element - einen Trafo, der nicht weniger als 220 Tonnen wiegt. Und er wird von einer 310 Tonnen schweren Zugmaschine an Ort und Stelle gebracht.
Das Ungetüm von Trafo, das im Werk der Siemens Energy in Weiz hergestellt wird, kommt nicht, wie ursprünglich geplant, mit dem Zug in Thal an und wird gleich anschließend nach Matrei befördert. Es wird beim Umspannwerk in Lienz zwischengelagert. Das führt dazu, dass beim Weitertransport nach Matrei jetzt insgesamt vier Brücken gequert werden müssen. Was noch vor Monaten nicht angedacht war: Wegen der Zwischenlagerung muss auch die Hofgartenbrücke in Lienz von insgesamt 530 Tonnen passiert werden. Dazu kommen die Schlossbrücke, die Iselbrücke in Huben und die Brühl-Brücke in Matrei.
„Die Hofgartenbrücke und die Iselbrücke in Huben müssen verstärkt werden“, sagt Johannes Nemmert, Leiter des Baubezirksamtes in Lienz. Sogenannte GFK-Lamellen kommen dabei zum Einsatz. Nemmert: „Damit gewährleisten wir einen sicheren Transport ohne Auswirkungen auf die Straßeninfrastruktur. Die Lamellen bleiben in Folge als permanente Verstärkung bestehen.“ Die Arbeiten führen im April und im Mai zu Verkehrsbehinderungen. Beide Brücken müssen nämlich für den Verkehr gesperrt werden. Die Sperrzeiten wurden für insgesamt fünf Wochenenden eingerichtet. Lokale Umleitungen über die Lavanter Straße, die Gemeindestraße Tristacher Straße und die Tristacher See-Straße (Lienz) sowie die Kienburger Straße (Huben) werden eingerichtet.
Keine Verstärkungen oder bauliche Maßnahmen sind bei der Schlossbrücke erforderlich. Und die Brühl-Brücke muss nur auf feste Lager gesetzt werden, lässt Nemmert wissen. Das würde nur kurze Zeit beanspruchen und eine Sperre sei deshalb nicht erforderlich. Für den Trafotransport wird mir einem halben Tag gerechnet. Das Vorhaben Umspannwerk Matrei wird seit mehr als zwölf Jahren von der Tinetz verfolgt, weil damit die Versorgungssicherheit für alle Gemeinden in ganz Osttirol wesentlich erhöht werde.