„Wen kann ich denn anrufen, wer ist unser Ansprechpartner?“, fragt der in Osttirol lebende Wirtschaftswissenschafter René Schmidpeter nach der Vorstellung der fünf MCI-Studiengänge für den Campus am Freitag. Bei aller herrschenden Freude über die Zusage des Landes, ein weiteres Mal einen Modellversuch für eine Hochschulausbildung in Lienz zu finanzieren, müsse man möglichst bald in die Umsetzung kommen, mahnt der Wirtschaftsprofessor.
„Es geht nicht um mich, es geht mir um Osttirol und was hier entstehen kann. Ich hoffe, es finden rasch Gespräche statt zwischen den Verantwortlichen im Bezirk und jenen des Management Center Innsbruck.“ Es gebe genügend Leute, die sich gerne einbringen würden. „Die müssen aber informiert werden, wie und wo sie helfen können.“
Noch sei nicht klar, welche Strukturen zur Verfügung gestellt werden. Es sollte einen „Kümmerer“ geben, der für den Start der Studien im Herbst 2025 den Boden bereitet. „Man kann jetzt schon Schulen besuchen und die angehenden Maturanten auf das neue Angebot aufmerksam machen. Natürlich auch in Schulen außerhalb unseres Bezirkes.“
„Zweibahnstraße“ aus und nach Osttirol
Schmidpeter hofft, dass der Standort in Lienz an eine Zweibahnstraße angebunden sein wird: „Studenten aus Deutschland sollten zum Beispiel aktiv angeboten bekommen, zumindest einen Teil ihrer Ausbildung in Osttirol zu machen.“
Ein wesentliches Anliegen der 15 heimischen Wirtschaftsbetriebe in ihrem Positionspapier sei, dass der Standort in Lienz ein Alleinstellungsmerkmal entwickelt. „Dazu muss man natürlich die Rahmenbedingungen für Forschung schaffen. Denn Forschungskooperationen für und mit heimischen Unternehmen setzen Masterstudien und die entsprechende personelle Ausstattung in der Bezirkshauptstadt Lienz voraus.“
Auch die Standortagentur INNOS nennt in einer Aussendung als mittelfristiges Ziel den „Aufbau eines über die Region hinaus wirksamen MCI-Kompetenzzentrums mit Alleinstellungsmerkmalen“, in enger Abstimmung mit der Wirtschaft.