In der österreichischen Statistik sind für das heurige Jahr bereits 26 Femizide und 39 Mordversuche an Frauen gelistet. Für 16 Tage werden die Spittaler Schaufenster zu Mahnmalen, denn Gewalt an Frauen zählt zu einer der weitest verbreiteten Menschenrechtsverletzungen. Im Fokus der sechs gestalteten Ausstellungsflächen stehen die emotional berührenden Skulpturen von Künstlerin Ulrike Schwager. Sie ist auch ehrenamtliche Vorsitzende der Kärntner Frauenbewegung.
Ihre Werke spiegeln die Gewalterfahrungen von Frauen wider. „Ich habe Materialien wie Zement, Eisen und Stein verwendet, um der Schwere des Gewaltthemas Ausdruck zu verleihen. Die intensiven Orangetöne, Goldakzente sowie die Öffnung zum Herzen hin veranschaulichen den zugefügten Schmerz, aber auch das Kraftpotenzial, mit dem Frauen aus ihrer Opferrolle heraus wieder ins Licht treten können.” Ihre Skulpturen tragen Gravuren mit Versen von Heidi Wassermann-Dullnig aus dem Buch “Frauenseele. Gedanken aus geraden und krummen Zeilen”, erschienen im Echter Verlag, Würzburg.
Mit den Plakaten “Stoppt Gewalt an Frauen” wird das Thema einmal mehr sichtbar gemacht. Einerseits ist auf den angebrachten Plakaten ein QR-Code, der zu Notrufnummern und Informationen führt. Andererseits beinhaltet die Kampagne auch den Aufruf zur Zivilcourage im Sinne von “Hinschauen anstatt Wegschauen”. Die Mitglieder des Soroptimist Clubs und des Oberkärntner Frauenhauses mit Geschäftsführerin Angelika Hinteregger haben einen fünfsprachigen Flyer mit Verweis auf die Notrufnummern ausgearbeitet. Dieser wird in Kürze im öffentlichen Bereich und Toiletten hängen, um von Gewalt betroffenen Frauen eine Hilfestellung zu geben.
Orange Parkbänke machen Thema sichtbar
Für den Soroptimist Club Spittal Millstättersee mit Präsidentin Herma Hartweger soll das Thema auch nach Ablauf dieser 16 Tage sichtbar bleiben. Orange Bänke mit der Botschaft “Nein zu Gewalt an Frauen” und versehen mit einem QR Code zu einer Seite mit Notrufnummern sollen künftig in vielen Oberkärntner Parkanlagen und an öffentlichen Plätzen aufgestellt werden. Viele Gemeinden und das Krankenhaus Spittal unterstützen das Projekt. Vor dem Krankenhaus oder vor dem Spittaler Rathaus stehen die ersten Bänke. Hartweger: “Wir hoffen, dass wir noch viele weitere Sponsoren und Gemeinden von unserer Idee überzeugen werden. Gemeinsam können wir Vieles bewegen.” Beim Aufstellen der orangen Bank vor dem Rathaus war neben Klubmitgliedern auch der Spittaler Bürgermeister Gerhard Köfer dabei.