250 Kärntner Feuerwehrleute aus zwei Katastrophenhilfszügen waren Montagfrüh um 3.30 Uhr nach Niederösterreich aufgebrochen, um im Katastrophengebiet die dortigen Einsatzkräfte zu unterstützen. Der Kat-Zug 05 aus den Bezirken Völkermarkt und Wolfsberg nahm seine Arbeit im Bereich Korneuburg am Montag auf. Es waren vorwiegend Pumparbeiten bei öffentlichen Gebäuden, bei Wohnhäusern und Garagen durchzuführen. Besonders im Objekt der Justizanstalt Göllersdorf gestaltete sich der Einsatz schwierig. Der Keller des Gebäudes war bis zur Decke überflutet und wurde mit einer Großraumpumpe ausgepumpt.

In der Ortschaft Pottenbrunn waren neben Einfamilienhäusern auch das Rüsthaus der Feuerwehr vom Hochwasser betroffen und musste freigepumpt werden. Im gesamten Einsatzgebiet war die Betroffenheit der Bevölkerung zu spüren und wurde durch die anhaltenden starken Regenfälle noch verstärkt.

Das Auspumpen von Kellern und Garagen war am Montag schwierig, weil immer wieder Wasser zurückdrückte
Das Auspumpen von Kellern und Garagen war am Montag schwierig, weil immer wieder Wasser zurückdrückte © Kärntner Landesfeuerwehrverband

Dasselbe erschütternde Erscheinungsbild bot sich den freiwilligen Helfern des Kat-Zuges 02 aus dem Bezirk Spittal in ihrem Einsatzgebiet um Stockerau. Das Auspumpen von Kellern und Garagen war herausfordernd, da aufgrund der hohen Pegelstände der Gewässer immer wieder Wasser zurückdrückte. Erst am Nachmittag zeigten sich sichtbare Erfolge. Unter anderem wurde der Senningbach wieder in das Bachbett zurückgeleitet und so die Überflutung einer danebenliegenden Siedlung gestoppt. Es wurde Wasser von mehreren Firmengeländen abgepumpt und die gefüllten Auffangbecken der Windkraftanlagen ausgepumpt, um die Fundamente zu sichern.

Regen hat nachgelassen

Im Schichtbetrieb wurden die Pumpen an allen Einsatzorten die ganze Nacht hindurch im Einsatz behalten. In Summe wurden rund 110 Schadensstellen von den beiden Kat-Zügen vollständig abgearbeitet oder an die Ablösetruppe übergeben. Über Nacht wurde ein merkliches Rückgehen der Pegelstände beobachtet. Auch die Regenfälle haben nachgelassen.

Der Kat-Zug 03 aus Klagenfurt Stadt und Land traf Dienstagfrüh in Niederösterreich ein
Der Kat-Zug 03 aus Klagenfurt Stadt und Land traf Dienstagfrüh in Niederösterreich ein © Kärntner Landesfeuerwehrverband

Die Ablöse durch die Kat-Züge 03 und 04 erfolgte kurz nach 7 Uhr früh und danach konnten die Männer und Frauen die Heimreise sichtlich müde, aber zufrieden antreten. Gegen 2 Uhr Früh sind der Kat-Zug 03 aus Klagenfurt Stadt und Land mit beeindruckenden 172 Teilnehmern und 33 Fahrzeugen sowie der Kat-Zug 04 aus St. Veit und Feldkirchen mit  124 Teilnehmern und 27 Fahrzeugen nach Niederösterreich aufgebrochen und werden ebenfalls mindestens 24 Stunden lang ihre Arbeit verrichten.

650 Katastrophenhelfer aus Kärnten beteiligt

„Unseren Einsatzkräften wurde enorm viel Sympathie und große Dankbarkeit von der Bevölkerung entgegengebracht“, fasste der Kommandant des Kat-Zuges 05, Rene Inkret, die Reaktionen in der Bevölkerung zusammen. „Auch der örtliche Einsatzstab lobte in der Abschlussbesprechung das Engagement und das Durchhaltevermögen unserer Kärntner Feuerwehrleute“, zeigte sich der Kommandant des Kat-Zuges 02, Harald Ebner, sehr zufrieden mit dem Einsatzverlauf, wies aber gleichzeitig auf die enorme Belastung der Bevölkerung hin. Das Schadensausmaß ist enorm und kann zurzeit bei weitem nicht abgeschätzt werden. Beim Einsatz mussten keine wesentlichen Verletzungen der Kärntner Kameraden verzeichnet werden.

Am Mittwoch, dem 18. September, folgt der Kat-Zug 01 aus den Bezirken Villach-Stadt und Land und Hermagor dem Hilfeersuchen aus Niederösterreich und dann werden insgesamt rund 650 freiwillige Katastrophenhelfer ihre ersten Kat-Einsätze außerhalb des Bundeslandes erfolgreich durchgeführt haben.