Langsam kehrt in Kremsbrücke wieder Normalität ein. Drei Wochen nach dem schweren Unwetter, bei dem der Kremsbach nach einem Starkregenereignis über die Ufer trat und zum reißenden Fluss, der sich seinen Weg durch die Ortschaft bahnte, wurde, sind die Schlamm- und Geröllmassen weitgehend aufgeräumt. In der Nacht des 21. Juli wurde Zivilschutzalarm ausgerufen. Der Kremsbach, der massenhaft Geröll mitführte, überflutete Straßen, in mehrere Häuser drang Wasser ein.
Massiv beschädigt wurde auch die Innerkremser Landesstraße (L 19). Sie wurde an 35 Stellen verlegt, vermurt oder stark beschädigt. Örtliche Unternehmen arbeiteten sich mit schwerem Gerät unter Anleitung der Straßenbauabteilung des Landes auf dem rund neun Kilometer langen Straßenabschnitt von außen nach innen Stück für Stück vor. Die provisorische Befahrbarkeit wird ab Mittwochabend (14. August) wieder möglich sein. Die Landesstraße wurde stellenweise bis zu 80 Meter weggespült, Steinschlichtungen und Sicherungen wurden durch Verklausungen, Muren und Überflutungen zerstört. Seither ist die L19 ab Kremsbrücke für den Verkehr gesperrt, der Ortsteil Innerkrems war bisher nur über Salzburg/Schönfeld erreichbar.
„Die Straßenbauabteilung hat unter Hochdruck daran gearbeitet, die Befahrbarkeit an der Innerkremser Straße so rasch wie möglich wieder herzustellen. Früher als geplant kann die Straße Mittwochnachmittag provisorisch für den Verkehr freigegeben werden“, sagt Straßenbaureferent Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber. An vielen Stellen ist die Strecke nur einspurig und mit angepasster Geschwindigkeit befahrbar. Die Straße ist an den Schadstellen mit Betonleitwänden und Leitbaken abgesichert.
Straße musste mittels Steinschlichtungen gesichert werden
Aufgrund weiterer Unwettervorhersagen herrschte vor allem in den ersten Tagen Gefahr in Verzug. Bei einem neuerlichen Anschwellen des Kremsbaches wären verheerende Schäden an der Straßeninfrastruktur zu erwarten gewesen, da Steinschlichtungen und Straßenkörper an vielen Stellen beschädigt oder gänzlich weggerissen waren. Daher mussten die Schadbereiche so rasch wie möglich abgesichert und mittels Steinschlichtungen wieder aufgebaut werden. Die Arbeiten wurden von Kremsbrücke und Innerkrems aus mit schwerem Gerät in Angriff genommen.
Wochenends wurde gearbeitet
Insgesamt wurden in den vergangenen Wochen 18.500 Tonnen Material mit rund 1250 Lkw-Fuhren bewegt. Für die Straßenverwaltung waren zehn Bagger und bis zu 20 Lkw im Einsatz. Alleine für die Wiederherstellung der Ufersicherungen wurden rund 4500 Kubikmeter Flussbausteine und rund 3000 Kubikmeter Beton verbaut. Insgesamt wurden mehr als 5500 Einsatzstunden geleistet, wofür sich Gruber ausdrücklich bei allen Mitarbeitern des Straßenbauamtes Spittal und ausführenden Unternehmen bedankt, die auch wochenends gearbeitet haben.
„Danke an jeden Einzelnen, der dazu beigetragen hat, dass die Innerkremser Straße noch diese Woche für den Verkehr freigegeben werden kann. Hier wurde hervorragende Arbeit geleistet und einmal mehr gezeigt, dass sich die Region auf uns verlassen kann. Auch wenn es noch einige Zeit brauchen wird, bis die zweispurige Befahrbarkeit der L19 vollständig hergestellt ist“, sagt Gruber.
Der Kremser Vizbürgermeister Christian Frühauf ist erleichtert: „Die vergangenen Wochen gestalteten sich aufgrund der Umleitung über das Schönfeld kompliziert. Lieferanten, Post, Zustelldienste kamen nur in unregelmäßigen Abständen. Auch für die Mitarbeiter der Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe war der Weg zur Arbeit aufwändig.“ Als Obmann des Tourismusverbandes freut es ihn, dass Motorradfahrer und Tagesgäste wieder von Kärntner Seite die Nockalmstraße nutzen können.