In Irschen wurde das „Natur- und Kulturerbe Burgbichl“ als Themenweg feierlich seiner Bestimmung übergeben. Gemeinsam mit Hansjörg Mandler, Obmann des Geschichtsvereins Irschen, und EU-Projektkoordinatorin Martina Linzer ging es für zahlreiche Besucher im Rahmen einer Wanderung hinauf auf den Burgbichl. Dort angekommen, begrüßte Peter Sommer, Kulturreferent und Vizebürgermeister aus Irschen, die Professoren der Universität Innsbruck, Babara Kainrath und Gerald Grabherr, der seit mehreren Jahren am Burgbichl als Grabungsleiter fungiert.

Noch bis 9. August arbeiten archäologische Teams der Uni Innsbruck sowie aus Ljubljana und Koper in der frühchristlichen Siedlung, die aus dem fünften bis sechsten Jahrhundert stammt. Seit 2016 arbeiten die Archäologen dort und legten die Überreste zweier frühchristlicher Kirchen und mehrerer Wohnhäuser frei.

„Fund ist in Österreich einzigartig“

Als Sensationsfund wurde ein 1500 Jahre alter Reliquienschrein entdeckt. Der Schrein samt Inhalt war bereits im August 2022 ausgegraben worden, musste vor der Präsentation aber erst konserviert werden. „Dieser Fund ist in Österreich einzigartig“, erklärte Grabherr Ende Juni bei einer Pressekonferenz in Innsbruck und sprach von einer „Sensation“.

Schautafeln entlang des Themenweges klären über geschichtliche Hintergründe auf
Schautafeln entlang des Themenweges klären über geschichtliche Hintergründe auf © Dominik Oberwinkler

Zurück zum Burgbichl: Die obere „Kirche auf der Hügelkuppe“ wies einen Friedhof auf, wo anhand der Gebeine Krankheiten und Abnützungen festgestellt werden konnten. „Dieses Jahr zählen eine ein Meter hohe Mauer mit einer Länge von 13 Metern sowie eine Münze aus dem Jahr 180 zu unseren bedeutendsten Funden“, sagte Kainrath. Der Rundgang am Burgbichl bietet vorerst eine Tafel mit einem QR-Code, welcher im Zuge eines Erasmusprojektes entstanden ist. Hier kann man mittels Scannung eine 3D-Abbildung einer ausgegrabenen Zisterne anschauen.

VR-Brille entführt in die Vergangenheit

Künftig will man hier die Möglichkeit einer VR-Brille bieten, wodurch die exakte Nachstellung der einstigen Umgebung visualisiert werden soll. Während des Rundganges fand auf der Hügelkuppe eine Messe mit Pfarrer Robert Thaler statt. Sie wurde von der Trachtenkappelle Irschen umrahmt. An der Wanderung teilgenommen haben die Bürgermeister Manfred Dullnig aus Irschen, Johannes Pirker aus Dellach/Drau, Michael Maier aus Radenthein, der zweite Vizebürgermeister von Gmünd, Philipp Schober, sowie der Besitzer des Burgbichls, Fürst Heinrich Orsini-Rosenberg.