Tür an Tür befinden sich in Gmünd die Konditorei Nussbaumer und die Bäckerei Jury. In beiden Betrieben darf man sich seit Ende April über je eine Siegerin des Lehrlingswettbewerbs freuen. Emilia Kainer aus dem Bezirk Oberpullendorf im Burgenland absolviert ihre Lehre bei Konditormeister Rudi Nussbaumer. Sie setzte sich beim Bewerb gegen neun weitere Teilnehmer im dritten Lehrjahr durch und erreichte die höchste Punktezahl. Die 20-Jährige kam über Empfehlung der ehemaligen Skirennläuferin Annemarie Moser-Pröll vor zwei Jahren zum Nussbaumer.

Kreativität in allen Jahreszeiten

Moser-Pröll, die die Familie Kainer kennt, verbindet mit der Familie Nussbaumer gemeinsame Jagderlebnisse. Zurück zur angehenden Konditorin, die zuvor maturierte, bevor sie sich für die Lehre entschieden hatte: Mit Bravour absolvierte sie in sechs Stunden die Herstellung einer Schautorte und einer Torte zum Verkosten sowie die Fertigung von Marzipanfiguren, Törtchen und eines Desserttellers. „An meinem Beruf mag ich, dass ich meine Kreativität ausleben und den Gästen stets eine Freude bereiten kann“, sagt Kainz, die an ihrem Lehrherren schätzt, dass er sich zu den jahreszeitlichen Anlässen wie Ostern, Weihnachten, Fasching oder zur Eiszeit immer wieder neue Leckereien einfallen lässt. Nussbaumer, der sehr stolz auf seinen Lehrling ist, ist auf der Suche nach einem Nachfolger, denn Emilia Kainz steht demnächst die Lehrabschlussprüfung bevor.

Kains Werk nach sechs Stunden konzentrierter Arbeit beim Lehrlingswettbewerb
Kains Werk nach sechs Stunden konzentrierter Arbeit beim Lehrlingswettbewerb © KK/Privat

Nachbar und Bäckermeister Florian Jury ist ebenfalls höchst zufrieden mit Larissa Oberegger. „Es hätte mich sehr gewundert, wenn sie nicht ganz vorne dabei gewesen wäre“, sagt Jury, der die Gmünderin im dritten Lehrjahr ausbildet. Für die 26-Jährige ist es der dritte Beruf. Nachdem sie die Lehre zur Köchin absolviert hatte, arbeitete sie beim Bundesheer, ehe sie sich für die Bäckerlehre entschieden hatte. „Ich bin jemand, der gerne anpackt, und es freut mich, täglich die Resultate meiner Arbeit zu sehen“, sagt Oberegger, der auch ein Arbeitsbeginn zwischen 2 und 2.30 Uhr nichts ausmacht.

Die Bandbreite des Bäckerhandwerks wurde von Larissa Oberegger abgedeckt
Die Bandbreite des Bäckerhandwerks wurde von Larissa Oberegger abgedeckt © KK/Privat

Sie setzte sich gegen zehn Kollegen im dritten Lehrjahr durch. Bei der Produktion diverser Gebäcksorten, Plunder- und Briochegebäck sowie eines Schaustückes in Form einer Breze, wurden nicht nur die Optik, sondern auch Schnelligkeit, Sauberkeit und Organisationsgeschick bewertet. „Zugute kommt mir, dass ich schon als Köchin gearbeitet habe und mir mehr Praxis und Überblick aneignen konnte.“ Für beide Siegerinnen steht fest: „Wir haben unseren Traumberuf gefunden.“