Bereits im November des Vorjahres kündigte der Alpenverein (AV) Spittal an, den Liesersteig wieder begehbar zu machen. Seit 2021 ist der rund 1,5 Kilometer lange Fußweg zwischen Spittal und Seeboden aufgrund eines Felssturzes gesperrt. AV-Sektionsvorsitzender Arnold Riebenbauer sagt, dass er einem lange gehegten Wunsch der Bürger nachkommen wolle: „Es ist machbar, den beliebten Steig wieder begehbar zu machen. Mit einem dreiköpfigen Expertenteam des Alpenvereins kam es zu mehreren Begehungen, alles, was an Material benötigt wird, wurde erhoben. Wir können nach Ostern mit den Arbeiten starten.“

Felsrutsch Liesersteig zwischen Spittal und Seeboden
Felsrutsch Liesersteig zwischen Spittal und Seeboden © Kk/eggspress

Aus dem bisherigen Familienwanderweg wird ein sogenannter „Alpiner Steig“. An beiden Ausgangspunkten des Weges werden Tafeln aufgestellt, die darauf hinweisen, dass Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich sind. Die Haftung für plötzlich auftretende geologische Veränderungen sowie bei Starkregen, Schneefall und Eis könne nicht übernommen werden. Ein wichtiger Passus: „Eltern haften für ihre Kinder.“ Der Weg wird künftig kein Geländer mehr haben, nur zwei der bisher sieben Brücken werden erhalten bleiben, die restlichen werden durch Steinschlichtmauern ersetzt. „Wir werden den Weg an bestimmten Stellen hangseitig verbreitern und an gefährlicheren Stellen Sicherheitsseile anbringen“, kündigt Riebenbauer an.

Sektionsvorsitzender des Alpenvereins Spittal, Arnold Riebenbauer
Sektionsvorsitzender des Alpenvereins Spittal, Arnold Riebenbauer © Rie-press

Alpenverein übernimmt Haftung und Wartung

Kosten von rund 40.000 Euro wurden dafür erhoben, diese tragen anteilsmäßig die Gemeinden Spittal und Seeboden. Die Haftung für den Weg übernimmt der Alpenverein, der Vertrag dazu wird vom ehemaligen Richter Riebenbauer ausgearbeitet. Auf die Frage, ob es zu verantworten sei, sich über mehrere geologische Gutachten, die eine Sperre beziehungsweise die Aufgabe des Liesersteiges empfehlen, hinwegzusetzen, antwortet Riebenbauer mit einem klaren Ja. „Das Problem des instabilen Geländes gibt es seit Jahrzehnten, dennoch konnte der Steig immer begangen werden. Er wird von uns beobachtet und gewartet, sollten irgendwo wieder Hangrisse auftreten, werden wir diese sanieren oder andere Maßnahmen in die Wege leiten“, schickt der AV-Funktionär vorweg.

Spittals Bürgermeister Gerhard Köfer (TK) und sein Seebodener Amtskollege Thomas Schäfauer (SPÖ) sahen sich vor allem finanziell nicht drüber, den Steig so zu sanieren, wie es von Experten empfohlen wurde. Man rechnete mit Kosten von bis zu 300.000 Euro. Köfer schlägt vor, dass sich die Mandatare beider Gemeinden beim Materialtransport beteiligen sollten: „Das wäre ein schöner symbolischer Akt.“ Riebenbauer hingegen sagt, dass es dafür einen Hubschrauber brauchen werde. Die Freigabe des Steiges ist im Mai geplant.