Bekanntlich legte Anfang Dezember ein gewaltiger Felssturz den Grenzübergang Plöckenpass still. Der Felssturz löste sich vom Südhang des Kleinen Pal. Für den Kötschacher Geologen Hans Peter Schönlaub ist die Ursache klar. „Es gibt hier im Felsaufbau eine mächtige geologische Störungszone, die lockeres Material beinhaltet und solche Abbrüche eben begünstigt.“ Mittlerweile wurde die Politik aktiv. „Ist eine Freimachung der Trasse nicht mehr möglich, wird Italien sicher eine Alternativvariante ins Spiel bringen“, sagt Kötschach-Mauthens Vizebürgermeister Christoph Zebedin (ÖVP). Gemeinsam mit Bürgermeister Josef Zoppoth (SPÖ) wurde im Gemeinderat fraktionsübergreifend eine Resolution initiiert, in der Land und Bund aufgefordert werden, rasch mit den italienischen Stellen einen sicheren Ausbau der Plöckenstraße zu verhandeln.
Denn jede Sperre bedeute eine massive wirtschaftliche, kulturelle und soziale Benachteiligung für die betroffene Bevölkerung und eine existentielle Bedrohung von Betrieben und Infrastruktureinrichtungen. Im Oberen Gailtal hofft man auf eine rasche Entscheidung Italiens. Sollte eine neue Trasse, ob am Berg oder durch den Scheitel, notwendig sein, sollte sie von österreichischer Seite unterstützt werden. Die sieben Bürgermeister des Bezirks Hermagor forcieren einen Scheiteltunnel. „Sie erscheint uns als sinnvollste Variante zwischen Paluzza und Kötschach-Mauthen“, verweist Bürgermeister und Gemeindeverbands-Vorsitzender Ronny Rull (ÖVP) auf die Bürgermeister-Resolution. „Die Landesregierung und Landeshauptmann Peter Kaiser sind aufgefordert, sofort Gespräche mit den zuständigen italienischen Behörden aufzunehmen, um eine Wiedereröffnung der Plöckenpass-Straße zu erreichen,“ fordern die FPÖler Erwin Angerer und Christoph Staudacher.
Gipfeltreffen am 10. Jänner
Im Parlament richtete Nationalrat Peter Weidinger (ÖVP) Bundesministerin Leonore Gewessler (Grüne) aus, sich umgehend für eine nachhaltige Befahrbarkeit des Plöckenpass einzusetzen. Im Kärntner Landtag wiederum dokumentierten die Gailtaler Abgeordneten Luca Burgstaller (SPÖ) und Ronny Rull (ÖVP) Einigkeit, in einem Antrag forderten sie die Landesregierung zu Verhandlungen mit den italienischen Stellen auf. Inzwischen laufen informelle politische Treffen zwischen Vertretern des Gailtales und Friaul. Am 10. Jänner soll es zum Gipfeltreffen zwischen Landeshauptmann Peter Kaiser und Regionspräsident Massimiliano Fedriga kommen. Inzwischen versuchen am Plöcken Räumfahrzeuge, die großen und kleineren Steine aus dem Weg zu räumen.