Kurz nach Mitternacht herrschte Hochbetrieb in der Zentrale des Landesfeuerwehrverbandes in Klagenfurt. 178 Feuerwehrmänner und -frauen bereiteten sich auf die Reise ins Ungewisse vor, um Punkt 1.45 Uhr ging es für den KAT-Zug 3 los. Die 30 Fahrzeuge, besetzt mit Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehren aus Klagenfurt Stadt und Land, erreichten rund fünf Stunden später Kirchberg an der Pielach.

In der niederösterreichischen Gemeinde koordiniert Felix Filipic den Einsatz des KAT-Zugs. Momentan erfolgt die Befehlsausgabe, über 30 Aufträge mit höchster Priorität müssen in Kirchberg und Rabenstein gleichzeitig bewältigt werden. „Ich war auch schon beim Unwetter in Treffen im Einsatz, das hier ist aber um ein Vielfaches größer“, erzählt der stellvertretende Bezirksfeuerwehrkommandant für Klagenfurt-Land von seinen ersten Eindrücken. 2022 verwandelten große Unwetter im Gegendtal die Häuser und Felder in Seen.

Aktuelle Fotos vom KAT-Zug 3 in Niederösterreich

Bäume bedecken Haus, Tischlerei unter Wasser

Vor zwei Tagen stand das ganze Pielachtal unter Wasser, die Lage scheint sich jedoch langsam zu beruhigen. Trotzdem herrscht noch immer der Ausnahmezustand in den Gemeinden im Bezirk St. Pölten-Land. „Eine große Tischlerei steht komplett unter Wasser, viele Häuser auch bis auf die Erdgeschossebene. Ein Baum hat ein Haus komplett zugedeckt, in den Kellern steht der Schlamm. Große Probleme bereiten auch die Heizungen und Pelletsanlagen“, sagt Filipic. Die Aufgabe des Klagenfurter KAT-Zugs wird es sein, diese Aufräumarbeiten zu übernehmen.

Felix Filipic ist mitten im Krisengebiet
Felix Filipic ist mitten im Krisengebiet © Bezirksfeuerwehrkommando Klagenfurt-Land/ Holzer Thomas

Die KAT-Züge 2 und 5 reisen zu dieser Stunde ab, die Unterstützung aus Klagenfurt nimmt gleichzeitig mit dem KAT-Zug 4, bestückt mit Kräften aus St- Veit und Feldkirchen, die Arbeit auf. Bis Mittwochvormittag stehen die Männer und Frauen quasi durchgehend im Einsatz. Für die Kraftfahrer wird es ein Dienstrad mit Ruhezeiten geben, um alle Kameraden und Kameradinnen am Mittwoch wieder sicher nach Klagenfurt zu bringen.