Die politischen Wogen gehen nach dem Auffliegen der SPÖ-Chataffäre in Klagenfurt weiter hoch. In einer internen Chatgruppe mit rund 20 Mitgliedern haben hochrangige SPÖ-Mandatare und -Funktionäre unter anderen Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten) verunglimpft, FPÖ-Clubchef Andreas Skorianz wurde von SPÖ-Vizebürgermeister und Finanzreferent Philipp Liesnig als „Ratte“ bezeichnet. Liesnig hat sich mittlerweile dafür entschuldigt. Der derzeitige Magistratsdirektor Stéphane Binder wurde von Liesnig als „ahnungslos“ und „inkompetent“ abgestempelt.

Am Mittwoch hat sich die Personalvertretung des Magistrates mit einem offenen Brief zu den Vorgängen geäußert. „Wir sehen uns erneut gezwungen, die Politik, dieses Mal konkret die SPÖ-Mandatare – vor allem Herrn Vizebürgermeister Liesnig -, nachdrücklich aufzufordern, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Hauses, die ihre dienstlichen Aufgaben und Pflichten gewissenhaft erfüllen, nicht in politische Streitigkeiten hineinzuziehen. Es ist mehr als bedauerlich, dass ein neuer Tiefpunkt erreicht wurde, wie mit Menschen in diesem Haus umgegangen wird.“

„Nicht ins Kreuzfeuer“

Mitarbeiter dürften keinesfalls ins Kreuzfeuer politischer Auseinandersetzungen gelangen, und „schon gar nicht sollten sie Ziel von parteipolitischen Angriffen sein! Welche Mitarbeiter geraten als nächste zwischen die politischen Fronten und werden öffentlich zur Schau gestellt?“ Es wäre laut Personalvertretung angebracht, dass man sich bei Binder für die Beleidigungen, die öffentlich geworden sind, entschuldigt.

Der Kleinen Zeitung gegenüber blieb Liesnig am Dienstag allerdings bei seinen harten Worten gegen Binder.

Unterschrieben haben den Brief Michael Gfrerer (ÖVP), Robert Kruschitz (ÖVP), Christian Schneeweiß (SPÖ), Sandra Oswald-Sitter (AUF), Markus Jessenitschnig (Die Zukunft) und Gerd Laussegger (SPÖ).