Anfang April hat die Kleine Zeitung berichtet, dass auf Areal des Kropfitschbades in der Gemeinde Krumpendorf ein Großprojekt geplant ist - mit Appartements und Badehaus. Der Eigentümer, die KBW Projektentwicklungs GmbH rund um die Unternehmer Knud Klingler und Thomas Seitlinger, wollte die Einzelheiten damals noch nicht bestätigen. Doch seit Mittwoch ist es offiziell, das Kropfitschbad wird groß umgebaut - so ferne es die notwendigen Bewilligungen gibt. Das könnte allerdings der Knackpunkt werden.
Die Firma KBW Projektentwicklungs GmbH, ein Tochterunternehmen der Tomas Group GmbH, ist seit 2020, nach längeren juristischen Auseinandersetzungen, Eigentümer der Liegenschaft „Bad Kropfitsch“. Die gesamte Seeliegenschaft umfasst rund 6000 Quadratmeter inklusive Badekabinen, einem Restaurant, einem Gästehaus und einer Marina mit rund 25 Stellplätzen. Zusätzlich umfasst das Areal ein gewidmetes Bauland-Wohngebiet mit 12.000 Quadratmetern.
„Es ist uns wichtig, das Bad – weiterhin – öffentlich zugänglich zu halten und damit sicherzustellen, dass alle Zugang zu einem der Kärntner Naturjuwele haben. Wie bereits auch bei der Burgarena Finkenstein ist es uns ein großes Anliegen, die Öffentlichkeit bei unseren Projekten nach Möglichkeit und Maßgabe einzubinden und einen gemeinsamen, teilweise touristischen, Mehrwert für alle zu schaffen“, erkärt Roland Wöss von der Presseabteilung der Tomas Group.
Restaurant wird komplett renoviert
Große Investitionen seien notwendig, um das Bad und das geplante Restaurant „Die Seeliebe“ langfristig wirtschaftlich betreiben zu können und „damit sicherstellen zu können, dass ein breites Publikum nachhaltig von dieser schönen Landschaft und dem neuen Ambiente profitieren kann“. Dieser Umstand sei auch der Grund, warum in einem Teil des Areals in Wohnbau investiert wird. „Um auch den kulinarischen Ansprüchen weiterhin gerecht werden zu können, wird das Restaurant - geplant von Gastroprofi Eduard Altendorfer - vollständig renoviert und es sei beabsichtigt, dieses ab Juni 2025 als Ganzjahresbetrieb zu betreiben. Der Betrieb werde künftig an interessierte Gastronomen verpachtet. Geplant sei weiterhin eine bodenständige Küche anzubieten, die alle Gäste anspricht, heißt es vom Unternehmen.
„Das völlig desolate Gästehaus am Seegrund wird neu aufgebaut, die Badekabinen und Stege werden komplett renoviert. Geplant ist auch ein Badehaus mit Sauna, Dampfbad und Kältekabinen. Auch dieses soll nach entsprechender Genehmigung ganzjährig frei zugängig gemacht werden“, erklärt Wöss.
Auf der, dem Seeareal gegenüberliegenden Seite, gibt es ein gewidmetes „Bauland-Wohngebiet“. Auf diesem sind laut Tomas Group Seewohnungen „samt Outdoor-Infinity-Pool inklusive Fitness- und Saunabereiche geplant.“ Mit der Vermarktung dieser wurde ein regionales Kärntner Realitätenunternehmen beauftragt. „Um eine sichere und barrierefreie Überquerung der Bahn- und Straßenführung sicherzustellen, wird vom Projektwerber innerhalb des Areals eine öffentliche Fußgängerbrücke errichtet. Diese steht allen Gästen, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, zur Verfügung. Zudem wird diese Brücke Krumpendorf eine neues Bild geben und diesen Ortsteil optisch prägen“, berichtet Wöss.
Die Verantwortliche weisen allerdings darauf hin, dass bislang keinerlei rechtliche Genehmigungen für das Projekt vorliegen, das Projekt befinde sich im Planungs- und Abstimmungsmodus. Über die Kosten will die Tomas Group zum derzeitigen Zeitpunkt auch noch keine Auskunft geben. Baustalrt könnte noch im heurigen Herbst sein, der Badebetrieb könnte nächsten Juni wieder aufgenommen werden.
Gemeinde abwartend
Der Gemeinde, in der es auch kritische Stimmen zum Projekt gibt, ist das Projekt von der Tomas Group präsentiert worden, seitdem hätte es keine näheren Details gegeben, erklärt die Erste Vizebürgermeisterin Helga Beschließer (ÖVP). Deshalb könne sie auch noch keine dezidierte Stellungnahme dazu abgeben. „Wenn es so umgesetzt wird, wie uns präsentiert, wäre es eine Bereicherung für die Gemeinde. Allerdings sind dafür viele Genehmigungen erforderlich, die es noch nicht gibt“, erklärt Beschliesser. Skeptiker in Krumpendorf sehen den Vorstoß der Tomas Group jetzt an die Öffentlichkeit zu gehen, als Versuch, Druck in Sachen Genehmigungen aufzubauen.