Das Kropfitschbad in der Gemeinde Krumpendorf am Wörthersee bekommt einen neuen Besitzer: Die Tomas Group von Unternehmer Thomas Seitlinger wird das rund 15.500 Quadratmeter große Areal kaufen. Eigentlich hat sie es bereits gekauft. Doch seit Kurzem, mit einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofes (OGH), ist dieses Geschäft auch "amtlich". Der OGH hat die Revision von Immobilienhändler Elvis Nake zurückgewiesen, wie Karl Komann, Anwalt von Noch-Kropfitschbad-Besitzerin Rosemarie Jeuschenak, bestätigt.

Enorme Kosten

Diese hat ihr Bad zweimal verkauft: Zuerst an Nake und – nachdem dieser nicht fristgerecht bezahlt hat – an die Tomas Group. Nake klagte und verlor – viermal. Im Jänner wandte er sich an den OGH. Und der hat Ende Mai diese Revision zurückgewiesen und einen Jahre dauernden Rechtsstreit beendet. Gegen diese Entscheidung ist kein Rechtsmittel möglich.

Am Ende bleiben Anwalts- und aufgrund des hohen Streitwerts beachtliche Gerichtskosten von insgesamt rund 450.000 Euro, die der Kläger Elvis Nake bezahlen muss. Auf ihn kommt eine weitere Forderung zu. Jeuschenak will den Zinsschaden, der ihr durch den Rechtsstreit entstanden ist, erstattet haben. Etwa 180.000 Euro für jedes der vergangenen fünf Jahre.

"Wichtiger Baustein"

Jeuschenaks Anwalt ist mit dem Ausgang des Falles zufrieden: "Ein wichtiger Baustein für die Zukunft des Bades", sagt Komann. Jetzt komme der "nachfolgende Kaufvertrag, jener mit der Tomas Group" zur Anwendung. Dort ist man von der OGH-Entscheidung angetan: "Das freut uns sehr", sagt Tomas-Group-Sprecher Roland Wöss. "Wir haben immer in die österreichische Justiz vertraut." Wie viel für das Kropfitschbad bezahlt wurde, will keine der beiden Parteien verraten. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

"Tolle Pläne"

Das gilt noch auch für die Pläne, die man mit dem Bad hat. Man habe ein "tolles Projekt, das alle Bereiche wie öffentlichen Zugang, Gastronomie, Tourismus und Optik verbinde", so Wöss. Man strebe ein Projekt im Schulterschluss mit Einheimischen und Tourismus an.

Zuvor muss eine weitere Baustelle beendet werden: Jeuschenak hat ihre langjährigen Pächter gekündigt. Diese gehen jedoch davon aus, dass das Pachtverhältnis aufrecht ist. Also treffen sich die beiden Streitparteien Anfang Juli am Bezirksgericht Klagenfurt.