Ob bei grauem Regenwetter oder strahlendem Sonnenschein, Regenbögen sieht man derzeit überall. Grund dafür ist der Monat Juni, den die LGBTQI-Community als „Pride Month“ feiert. 30 Tage stehen ganz im Zeichen von homo-, bi- oder transsexuellen Menschen, weltweit werden dafür Zeichen der Solidarität gesetzt.
Auch vor der Landesregierung und dem Klagenfurter Rathaus wehen bunte Flaggen. Hinter den Kulissen ist die Unterstützung für die Community aber enden wollend, meint unter anderem „Klara Mydia“, eine der bekanntesten Kärntner Drag Queens. „Vor Kameras und Mikrofonen wird betont, wie stolz man auf die Community in Kärnten ist. Doch abseits des Rampenlichts sieht die Realität ernüchternd aus“, lautet ihre Kritik, die sie am Umgang mit dem Projekt „Querformat“ festmacht.
Kurz nach der Eröffnung droht das Aus
„Querformat“ ist ein Kulturraum, der der Community als Safe Space und Treffpunkt dienen soll. Im März eröffneten die Räumlichkeiten am Feldmarschall-Conrad-Platz, nun steht das Zentrum vor dem Aus. „Vor der Eröffnung wurde uns die Möglichkeit eingeräumt, bis zum Erhalt einer Betriebsstättengenehmigung Veranstaltungen mittels einzelner Genehmigungen umzusetzen – was plötzlich nicht mehr möglich ist“, sagen die „Querformat“-Betreiber Alina Filip und Wolfgang Leitner. Eine von der Stadt versprochene Förderungen von 2500 Euro kam noch nicht an, erfolglos haben sie auch bei Landesrätin Sara Schaar (SPÖ) um Unterstützung angesucht. Derzeit zahlen sie alles aus eigener Tasche, das Ende des gemeinsamen Projekts ist in Sicht.
Projektförderung in Prüfung
Laut Schaar sei eine Basisförderung nicht möglich, weil diese „jeglichen finanziellen Rahmen der Gesellschaftsabteilung sprenge“, heißt es aus ihrem Büro. Eine Projektförderung in unbekannter Höhe wird nun aber geprüft. 29.000 Euro gehen bereits an die queere Kompetenzstelle „Ally“ vom Verein „Equaliz“, 18.000 Euro wandern jährlich an „Courage“.
Die von der Stadt zugesagten 2500 Euro sind nach zunächst unkorrekt ausgefüllten Anträgen der „Querformat“-Betreibern mittlerweile am Weg, sagt die zuständige Stadträtin Constance Mochar (SPÖ): „Damit haben wir uns schon weit raus gelehnt. Es war schon eine ziemliche Anstrengung, die Fahne zu hissen.“ Ihre politischen Mitstreiter würden das Thema vernachlässigen, was Diskussionen um die Dauer der Regenbogenflagge vor dem Rathaus belegen. Vergangenes Jahr wehte sie auf Wunsch von Bürgermeister Christian Scheider (TK) nur zwei Wochen lang, heuer konnte sich Mochar durchsetzen und den ganzen Juni heraushandeln. Nur 10.000 Euro stehen ihr für Frauen- und Gleichstellungsprojekte zur Verfügung. An neue Projekte könne man so nicht denken: „Die finanzielle Lage der Stadt macht das unmöglich.“