Was haben die Dose Käferbohnen im Schrank über der Herdplatte und die Packung Toilettenpapier am Badezimmerboden gemeinsam? Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass beide Produkte den Weg über Feistritz im Rosental in den Supermarkt und folgend in die Wohnungen und Häuser in halb Europa gefunden haben.

Verantwortlich dafür ist Michal Golebiowski. Für die Leuchtenfima Globo suchte er nach neuen Logistikmöglichkeiten und entwarf dafür die Idee eines neuen Unternehmens. Daraus resultierte seine Transport- und Logistikfirma Migolog, das er gemeinsam mit Ehefrau Joanna seit zehn Jahren führt.

Fokus auf Lebensmittel

Aus den drei Mitarbeitern wurden 70, die derzeit mit über 50 Lkw in ganz Europa unterwegs sind. Obwohl Globo die Initialzündung war, konzentriert sich die Familie mittlerweile hauptsächlich auf den Lebensmittelmarkt. Zu den Großkunden gehören unter anderem der Hofer/Aldi-Konzern, Dr. Schär und Berglandmilch, für die Migolog nicht nur den Transport, sondern zum Teil auch die Zwischenlagerung übernimmt.

Von Feistritz aus steuern die Lkw die Häfen in Hamburg, Bremerhaven, Koper und Triest an und bringen von dort aus die Lebensmittel wieder in den Industriepark. In drei Lagerhallen werden hier auf 10.000 Quadratmeter bis zu 12.000 Paletten mit verschiedensten Produkten zwischengelagert. Von dort aus erfolgt die weitere Verteilung an die Zentrallager der Kunden, die nicht nur in Österreich, sondern auch in Slowenien, Italien, der Schweiz oder in Ungarn beheimatet sind. „Wir möchten nur mit Kunden arbeiten, die auf Qualität Wert legen. Es handelt sich um sensible Produkte, die transportiert werden“, sagt der 50-jährige Firmenchef.

Hohe Qualität wichtig

Ein hohes Maß an Qualität erwartet er auch von sich selbst. Die Lkw-Lenker sind alle angestellt, die Fahrzeuge werden in der eigenen Werkstatt am Firmengelände gewartet. Ein Level, das mit den Dumpingpreisen der osteuropäischen Konkurrenz nur schwer mithalten kann und den Betrieb nicht einfacher macht. „Die Kunden wissen die Qualität und Regionalität aber zu schätzen. Wir passen uns nicht nach unten an, das ist unsere Philosophie“, sagt Joanna Golebiowski. Der Erfolg gibt dem Paar recht. 20 Millionen Euro Umsatz steht pro Jahr zu Buche.

Die nächsten zehn Jahre finden ganz im Zeichen des nachhaltigen Wachstums statt. Im Rosental fühlt sich die Familie wohl – privat als auch beruflich. „Wir haben zuerst in Baden bei Wien gelebt, wollten aber immer nach Kärnten. Uns wurde davon abgeraten, aber es hat funktioniert“, erzählt die 48-Jährige, die neben Bürohund Melanie auch von ihren zwei Söhnen unterstützt wird. Der 22-jährige Jakob arbeitet bereits als Disponent mit. Die Aussichten, die Firma eines Tages in seine Hände zu legen, sind gut. Druck macht der Papa aber nicht: „Er kann es natürlich machen. Aber nur, wenn er will.“