Jahr für Jahr von Gastronomen und Gästen sehnsüchtig erwartet, ist der Falstaff-Restaurantguide wieder auf dem Markt gelandet. Mitglieder des Falstaff-Gourmetclubs vergeben maximal hundert Punkte und vier Gabeln. Das Gourmetrestaurant von Hubert Wallner (99 Punkte) in Dellach am Wörthersee kocht österreichweit wieder an der Spitze.

Am Wörthersee gibt es aber auch noch andere einzigartige Locations. Der Song von Udo Jürgens „Zeig mir den Platz an der Sonne“ versetzt den Anrufer sofort in Freizeitstimmung, wenn man die Telefonnummer vom Restaurant „La Terrasse“ im Schloss Seefels in Pörtschach wählt. Hier erwartet einen laut Falstaff die schönste Terrasse Kärntens – herrlicher See- und Karawankenblick und atemberaubende Sonnenaufgänge zum Frühstück inbegriffen. „Wir haben die Terrasse im Vorjahr erweitert. Mehr Seenähe geht nicht“, ist Residence-Manager Florian Scheichenbauer selbst von der Lage beeindruckt. Auch die Küche des langjährigen Küchenchefs Richard Hessl hat beeindruckt und wurde mit 95 Punkten und vier Gabeln bewertet.

„La Terrace“ hat laut Falstaff die schönste Terrasse Kärntens
„La Terrace“ hat laut Falstaff die schönste Terrasse Kärntens © Daniel Waschnig

Etablierte Restaurants freuen sich über Zugewinn

Glücklich ist das Küchenteam des Restaurants „Moritz“ in Oberwuchel bei Grafenstein über die 95 Punkte, eine Verbesserung um vier Punkte. „Der Umbau des Restaurants und das neue Küchenkonzept hat sich bewährt“, sind Gastgeberin Anja Moritz und Küchenchef und Partner Roman Pichler zufrieden. Pichler ist ein Meister der Slow-Food-Philosophie und ein Künstler in Sachen Geschmack und Speisenpräsentation. Immer auf der Suche nach neuen Ideen wurde kürzlich das Konzept des Pop-up-Dinings verwirklicht. Mit „Max und Moritz“ oder „Bär und Schaf“ Dienstag und Mittwoch leistbare Küche in lockerem Rahmen geboten. „Das Konzept richtet sich an eine junge Gästeschicht“, sagt Moritz. Dennoch bleibt Fine Dining das Herzstück des Restaurants.

Im „Moritz“ steht alles im Zeichen von Slow Food
Im „Moritz“ steht alles im Zeichen von Slow Food © Kk

Auch das „Vogelhaus“ gehört im vierten Jahr seines Daseins in Klagenfurt zu den Aufsteigern (von 85 auf 88 Punkte) mit dem meisten Punktezuwachs. Für die dritte Gabel haben nur zwei Punkte gefehlt, zufrieden ist man aber dennoch. „Es ist für uns eine Bestätigung für die stetige Weiterentwicklung unserer Küchenphilosophie“, die Küchenchef und Besitzer Fabian Kautz als „internationale Gute-Laune-Küche“ beschreibt. „Ich koche eigentlich das, worauf ich selbst Lust habe.“ Am Abend sind es Menüs in fünf Gängen, der Mittagstisch im Sommer besteht aus einem einfachen Menü, das täglich wechselt.

Fabian Kautz erkochte sich 88 Punkte
Fabian Kautz erkochte sich 88 Punkte © Kk

Mehrere Neueinsteiger überzeugen

Auch heuer gibt es wieder Neueinsteiger im Guide. Dazu zählt das „Magdas“ mit 83 Punkten und seinem besonderen Konzept des Social Business der Caritas Kärnten. Junge Menschen mit Migrationshintergrund oder Förderbedarf aus acht Nationen mit sieben Sprachen finden im Restaurant ein Betreuungs- und Qualifizierungsangebot. Dementsprechend bunt ist auch das Speisenangebot. „Unsere Küche ist eine kulinarische Weltreise“, sagt Tamina Lobnik. So öffnet das Lokal einmal im Monat für eine Woche das Tor zu einem anderen Land und serviert am Abend landestypische Gerichte. Küchenchef Luca Serfezeu kommt aus Rumänien und hat zuletzt in einem Kärntner Haubenlokal gekocht. Fünf Lehrlinge lernen die Berufe des Kochs und Kellners.

Im „Magdas“ kocht man international
Im „Magdas“ kocht man international © Kk

Der Geschmack der Monarchie weht bei „Sissi“, dem ehemaligen „Franzl“ im Österreichischen Hof in Pörtschach, durchs Lokal. Altwiener Küche wie Tafelspitz, Wiener Schnitzel, Apfelstrudel oder Marillenknödel waren dem Falstaff erstmals 84 Punkte wert. Das Pächterpaar Marijan Blazevic und Therese Jahrmann legt hohen Wert auf regionale Produkte. Geöffnet ist das Lokal von April bis September, dafür aber ganztägig.

Blazevic und Jamann sind mit ihrem „Sissi“ erstmals im Falstaff-Guide dabei
Blazevic und Jamann sind mit ihrem „Sissi“ erstmals im Falstaff-Guide dabei © KK

Zum Bedauern vieler Klagenfurter Stammgäste hat das Traditions-Restaurant Dermuth zumindest vorläufig die Küche kalt gemacht. Die junge Generation mit Johannes Striedinger setzt mit der „Giovannis Dinner Bar“ im kürzlich umgebauten Hotel Dermuth auf ein neues, stylisches Konzept. Chefkoch Damian, der in der Schweiz Hauben erkochte, bietet ab 17 Uhr Fine-Dining, a la Carte oder als Menü. Damit erreichte er bei Falstaff 85 Punkte. „Wir überlegen gerade intensiv, was mit dem Restaurant Dermuth in Zukunft passieren wird“, gibt sich Striedinger noch kryptisch.

Zwei Gabeln darf man in „Giovannis Dinner Bar“ in der Hand halten
Zwei Gabeln darf man in „Giovannis Dinner Bar“ in der Hand halten © Kk

Das Küchen-Konzept des „Okto Dinings“ in Klagenfurt baut auf orientalisch-asiatischer Küche mit modernem Touch auf. Diese multikulturelle Art ist dem Falstaff 83 Punkte wert. Küchenchef Abnoub Shenouda aus Ägypten und Nicole Decleva haben sich binnen kurzer Zeit ein zufriedenes Stammpublikum aufgebaut. Für ihn ist der Neueinstieg ein Ansporn, „jeden Tag besser zu werden“.