Eine Grünfläche am Ufer des Wörthersees in der Gemeinde Pörtschach sorgt seit Jahren für Aufruhr. Während zwei Investoren das sogenannte Buberlemoos zur Lagune mit Grundstücken für Einfamilienhäuser ummodellieren möchten, pochen politische Parteien auf den Schutz des Feuchtgebiets.
Pörtschachs Gemeindevorstand Florian Pacher (FPÖ) stellte daher den Antrag zur Ausweisung eines Naturdenkmals. Das Land Kärnten untersuchte das Feuchtgebiet und stellt in einem Gutachten fest, dass es sich beim Buberlemoos um ein Naturgebilde handelt, „welches im Gemeindegebiet von Pörtschach mittlerweile eine Seltenheit darstellt“. Bleibt das Gebiet unberührt, könnte sich ein Weiden- und Schwarz-Erlenbestand mit dem Charakter eines Sumpfwaldes entwickeln. Wasservögel, die Schlingnatter, Amphibien und Pflanzenarten, die aufgrund von Schlägerungs- und Mäharbeiten verdrängt wurden, könnten sich wieder ansiedeln.
Örtliches Naturdenkmal realistisch
Das Land kommt daher zur Empfehlung, das Buberlemoos zwar nicht als überörtliches Naturdenkmal, jedoch als örtliches Naturdenkmal auszuweisen. „Zu begründen ist das mit der Tatsache, dass es auf Bezirks- oder Landesebene wesentlich artenreichere, naturnähere und unberührtere Feuchtgebiete, welche die Kriterien eines ,überörtlichen‘ Naturdenkmals erfüllen, gibt. Sehr wohl kommt dem Buberlemoos aufgrund der vergleichsweise geringen Feuchtgebietsausstattung auf Gemeindeebene eine örtliche Bedeutung als Kleinbiotop zu“, heißt es im Gutachten.
„Wie das Gutachten belegt, wurde das geschützte Feuchtgebiet über Jahrzehnte hinweg negativ beeinträchtigt, und zwar eindeutig durch menschliche Eingriffe“, sagt Pacher, der sich über die Empfehlung des Landes freut. „Moor- und Bodenschutz sind das Gebot der Stunde. Wir können mit dem Buberlemoos mehr Schwung für Tourismus und Lebensqualität generieren“, glaubt auch Gemeinderätin Gabriele Hadl (Grüne). Nun liegt es am Pörtschacher Gemeinderat, die Fläche zum Naturdenkmal zu erklären. Pacher wird einen entsprechenden Antrag einbringen.
Bürgermeisterin Silvia Häusl-Benz, die mit ihrer ÖVP die Mehrheit im Gemeinderat hält, möchte sich auf einen möglichen Beschluss noch nicht festlegen. „Wir sammeln alle Informationen zusammen. Erst wenn alle Fakten am Tisch liegen, kann man sich eine Meinung bilden“, sagt Häusl-Benz. Die Ergebnisse der durchgeführten Probebohrungen der Bezirkshauptmannschaft Klagenfurt-Land liegen zum Beispiel noch nicht vor.