Das neue Türschild stand kurz vor dem Druck, der Feier-Prosecco war schon eingekühlt. Patrick Jonke hat sich mit dem Gedanken, Vizebürgermeister der Stadt Klagenfurt zu werden, gut angefreundet. Doch wie so oft, kommt es anders, als man denkt. Der Team-Kärnten-Klubobmann und Büroleiter von Bürgermeister Christian Scheider wird Alois Dolinar mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht beerben.
Dolinar hätte bereits im Dezember 2023 sein Amt zurücklegen sollen. Dass der Wohnungsreferent seinem Sohn und Büromitarbeiter auf kurzem Wege zu einer Genossenschaftswohnung „verhalf“, brachte vergangene Woche wieder Dynamik in den Prozess. Allerdings liegt vonseiten der Staatsanwaltschaft noch kein Ergebnis wegen möglicherweise zu Unrecht verrechneter Überstunden von Jonke vor.
Köfer will Stabilität
Ermittlungen, die ihm nun endgültig einen Strich durch die Rechnung machen. TK-Parteichef Gerhard Köfer schickt einen neuen Kandidaten ins Rennen um den Vize, wie die Plattform „Mediapartizan“ berichtet. „Jonke ist ein fleißiger, engagierter, aber auch junger Mandatar. Ich glaube, dass es jetzt gut wäre, jemand anderem die Funktion antreten zu lassen“, sagt Köfer gegenüber der Kleinen Zeitung. Er glaubt nicht, dass von den Vorwürfen etwas übrig bleibt. Trotzdem möchte er für Ruhe und Stabilität in der Partei sorgen. Köfer kann sich vorstellen, Jonke auf Landesebene verstärkt einzusetzen. Konkrete Gespräche gab es aber noch nicht.
Jonke kann mit der Entscheidung leben. „Das ist der richtige Schritt, damit wir für die restliche Periode gut aufgestellt sind“, sagt er. Als Klubobmann möchte er sich bereits mit Blick auf die nächste Gemeinderatswahl gezielt auf die interne Koordination der Partei konzentrieren.
Den Namen des neuen Kandidaten möchte das Team Kärnten noch nicht nennen. Gemunkelt wird aber über Alexander Kastner, Präsident des Heeressportvereins Klagenfurt. Er stand bereits 2023 auf Köfers Landtagswahl-Liste im Wahlkreis. „Ja, ich wurde gefragt. Es hat aber noch keine Besprechung gegeben und befinde mich in einer Findungsphase“, sagt Kastner, der hauptberuflich als Referatsleiter an der Militärakademie in Wiener Neustadt arbeitet.
Derzeit gilt es noch, Einzelheiten zu klären. Bereits kommende Woche soll der Klub Dolinars Nachfolger bestimmen. Wie es mit dem Noch-Vizebürgermeister politisch weitergeht, ist unklar. Gespräche sollen laut Köfer noch folgen, Dolinar möchte sich nicht äußern.