Es gibt sie doch noch, die positiven Meldungen aus Klagenfurt. Dafür sorgen die städtischen Tourismusbetriebe, die sich 2023 über ein Rekordjahr freuen durften.
Mit 501.608 Nächtigungen erreichte man in Klagenfurt erstmals mehr als eine halbe Million Nächtigungen. Und das, obwohl die Sommersaison wortwörtlich ins Wasser fiel. „Im August glaubten wir nicht, dass wir das schaffen. Das ist eine große Sensation“, freut sich Tourismusverbandsobmann Adi Kulterer. Im Vergleich zum Jahr 2016 stiegen die Nächtigungen um 17 Prozent, die Ankünfte um 12,5 Prozent. Rund zwei Nächte blieben Touristen, die im vergangenen Jahr ihren Urlaub hauptsächlich in Vier-Stern-Hotels verbrachten. Die Nächtigungen gingen hier aber um 3,2 Prozent zurück, die Auslastung um knapp zwei Prozent auf 46,36 Prozent. Als Grund dafür werden kleinere Urlaubsbudgets genannt.
Ferienwohnungen liegen im Trend
Einen wahren Boom erlebten die Ferienwohnungen. Mit 41.553 Nächtigungen erreichte man eine Steigerung von 47,4 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022. „Das ist ein starker Trend, diese Nachfrage besteht vor allem im Städtetourismus“, sagt Tourismus-Geschäftsführer Helmuth Micheler.
Über einen Zuwachs freut man sich am Gästesektor. Am stärksten wuchs die Zahl an Gästen aus Ungarn, der Schweiz und der Niederlande. Deutsche suchten vergangenes Jahr Entspannung an fernen Plätzen, der Anteil an Gästen schrumpfte um sechs Prozent. Noch immer kommt aber jeder fünfte Tourist aus Deutschland, 50 Prozent aller Gäste kommen aus dem Inland.
Kampagnen im Osten
Im Osten und Süden Europas setzt man auch im Jahr 2024 an. Gemeinsam mit der Österreich Werbung schaltet man Kampagnen in Polen, Ungarn und Tschechien. In der Schweiz und in Italien, dem drittwichtigsten Gästesektor, rührt man heuer ebenfalls kräftig die Werbetrommel. „Wir legen unser Augenmerk auf einen Mix der Länder und andere Märkte“, sagt Tourismusstadtrat Max Habenicht (ÖVP). Im Fokus stehen zudem Maßnahmen, um die Saison zu verlängern.
Hier gibt es immensen Aufholbedarf, sind sich die Touristiker einig. Das vor vielen Jahren angekündigte Hotelprojekt der Familie Kanduth in der Benediktinerschule soll genauso wie ein neues Messezentrum in die Gänge kommen, lautet die Forderung an die Stadt. Mit dem Hallenbad und der Sauna am See könne man kurzfristig bis zu 150.000 zusätzliche Nächtigungen erzielen.
Neuer Mountainbike-Trail eröffnet
Auf den Weg zu neuen Rekordzahlen macht man sich heuer mit dem Ausbau der Rad-Infrastruktur in der Stadt. Der Mountainbike-Trail am Kreuzbergl eröffnet, während die Planungen für einen Trail am Maria Saaler Berg beginnen. Von 4. bis 12. Mai steht unter dem Motto „Bike‘n the City“ alles im Zeichen des Rads. Kostenlose Genussradtouren sowie Bewerbe der Austrian Pumptrack Series und Enduro-Rennen stehen an. Auch die Kulinarik kommt heuer nicht zu kurz. Die Slow-Food-Schiene wird weiter ausgebaut, von 6. bis 22. September gehen zudem die Tage der Alpen-Adria-Küche wieder über die Bühne.
Vom touristischen Wachstum profitiert auch die Bevölkerung, sagt Kulterer: „Wir müssen daher das Bewusstsein schaffen, wie schön Klagenfurt ist.“