Nach fast neun Jahren Warten und Hoffen können Wünsche in Erfüllung gehen. So geschehen in Pörtschach, wo kürzlich hörbar ein Stein vom Gemeinde-Herzen gefallen ist. Der Gemeindevorstand beschloss die Beauftragung der notwendigen Arbeiten für die Errichtung eines Zebrastreifens vor dem Gemeindeamt. Im Frühling 2024 sollen Farbeimer und Pinsel ausgepackt werden, gemeinsam mit der Abflachung des Gehsteigs und der Verbesserung der Beleuchtung kostet das Vorhaben bis zu 20.000 Euro.
Eine jahrelange Odyssee findet damit ein Ende. Im Jahr 2015, nachdem die Hauptstraße saniert wurde, kamen erste Rufe nach einem Zebrastreifen auf. Die vom Land gemessene geringe Fußgängerfrequenz sowie Bushaltestellen im Bereich machten die Errichtung aber nicht möglich. 2018 folgte ein erster Lichtblick: Im Zuge des Bahnhofsumbaus entstand dort eine neue Bushaltestelle, die jene entlang der Hauptstraße obsolet machten.
Schutzweg als Polit-Debatte
Passiert ist jahrelang aber nichts. Bürgermeisterin Silvia Häusl-Benz (ÖVP) konnte ihr Landtagsmandat in den zuständigen Landesabteilungen nicht erfolgreich ausspielen, Gemeindevorstand Florian Pacher (FPÖ) machte den Schutzweg ab 2021 wiederum zum politischen Spielball, um auf Versäumnisse der ÖVP hinzuweisen. So kam die Debatte zumindest wieder ins Rollen.
Seit dem Frühjahr 2023 sind die Haltestellen endgültig aufgelassen, eine Tageszählung im Sommer 2022 erfasste bis zu 1056 Fußgänger. Die Kriterien für einen Zebrastreifen sind damit gegeben und die Freude bei den Verantwortlichen ist entsprechend groß. „Ich bin dankbar für die Mitarbeit aller“, sagt Häusl-Benz, die sich zurückblickend eine frühzeitigere Berücksichtigung des Schutzweges gewünscht hätte.
Bunter Zebrastreifen
„Die Bürgermeisterin erwähnte zwar immer wieder, dass sie sich einsetze, es blieb aber bei diesen Lippenbekenntnissen, denn den Worten folgten keinerlei Taten“, schießt Pacher gegen Häusl-Benz, der sich als treibende Kraft in der Zebrastreifen-Causa sieht.
Als „nicht unbedingt notwendig“ sieht Pacher das Vorhaben, den Schutzweg bunt zu machen. „Wir präsentieren uns so als Willkommens-Gemeinde“, sagt die Bürgermeisterin, die damit ein Zeichen für die LGBTQI-Community setzt. Seit Jahren findet in Pörtschach auch das „Pink Lake“-Festival statt.