Mit dem Handy ein Auto finden, mieten, aufsperren und bezahlen. So unkompliziert soll das neue E-Carsharing-Angebot werden, das mit Februar 2024 in Klagenfurt startet. Der slowenische Carsharing-Anbieter „Avant Car“ siedelt sich kommendes Jahr mit seinem „Avant2Go“-System in der Kärntner Landeshauptstadt an und bringt neben Elektroautos auch große Ambitionen mit.
Das Prinzip ist einfach: Auf anfänglich elf Standorten in Klagenfurt stehen fünf Elektrofahrzeuge, die mittels App 24 Stunden am Tag ausgeliehen werden können. Ob für eine Fahrt zum nächsten Supermarkt oder für einen Tagesausflug, spielt keine Rolle. Nach einer einmaligen Anmeldegebühr errechnen sich die Benützungskosten aus einer Kombination der gefahrenen Kilometer und Minuten, wobei es eine tägliche Kostenobergrenze gibt. Nur an den Stationen kann eine Rechnungsperiode gestartet oder beendet werden, dafür sind Park-, Lade- oder Versicherungsgebühren im Tarif inkludiert.
Vom Kleinwagen bis zum Luxusmodell
Ziel von Geschäftsführer Matej Čer ist es, mit Ende 2024 an 25 Standorten 65 E-Autos in Klagenfurt zur Verfügung zu stellen und längerfristig bis zu 25.000 angemeldete Benutzer zu verzeichnen. Alle 300 Meter soll ein E-Auto verfügbar sein. „Unsere Mission ist es, grüne Mobilitätslösungen zu finden“, sagt Čer. Denn ein Carsharing-Fahrzeug ersetze 20 private Pkw, 20 Prozent aller Benutzer haben ihr privates Fahrzeug aufgegeben. „Avant2Go“ ist bereits in sieben Städten und zwei Ländern aktiv, 450 blaue E-Autos - vom kleinen Fiat bis zum Tesla - rollen schon durch Laibach.
6000 private Fahrzeuge sollen dadurch langfristig weniger durch Klagenfurt fahren. Zwischen Leih-Fahrrädern und -Scootern sowie dem öffentlichen Verkehr wird die letzte Mobilitäts-Lücke der Stadt damit geschlossen. „Das System markiert einen Wendepunkt in der Mobilität. Der eigene Pkw wird damit nahezu überflüssig“, sagt Umweltreferent Alois Dolinar (TK), der schon den Ausbau im ganzen Zentralraum und entlang des Wörthersees ins Visier nimmt.
Nächster Schritt zur Klimaneutralität
Das E-Carsharing-Angebot läuft im Rahmen der 1,48 Millionen Euro schweren städtischen Initiative „Share4u“. Neben der Erfassung der Mobilitätsgewohnheiten soll im Zuge dessen auch eine App erstellt werden, in der alle Mobilitätsservices gebündelt werden. „Ziel ist es, das Mobilitätsverhalten besser zu verstehen“, sagt Wolfgang Hafner, Leiter der Klima-Abteilung. Schlussendlich soll dieses Projekt die Stadt einen Schritt näher zur Klimaneutralität bringen.
Als erste E-Carsharing-Stationen werden bestehende Mobilitätsknotenpunkte und neuralgische Bereiche in der Stadt ausgewählt. In welcher Höhe die Tarife und Pakete ausfallen werden, wird erst kurz vor Start bekannt. Laut Čer liegen die Preise „zwischen öffentlichem Verkehr und einem Taxi“.