Sie ist ein Relikt aus alten Tagen, das nun zu Grabe getragen wird. Rund 50 Jahre lang bestand die Verwaltungsgemeinschaft Klagenfurt, ein Zusammenschluss aller 19 Gemeinden aus dem Bezirk Klagenfurt-Land. Ihre Hauptaufgabe bestand darin, die Grundsteuer und Zweitwohnsitzabgabe einzuheben. Wofür einst noch fast 20 Mitarbeiter beschäftigt waren, kümmerten sich am Ende nur noch drei Personen um diese Angelegenheiten. „Früher, vor der EDV-Zeit, war es für die Gemeinden schwieriger, Finanzen einzuheben. Deshalb hat man das gemeinsam gemacht“, erzählt Josef Liendl (ÖVP), Gemeinschaftsobmann und Bürgermeister von Köttmannsdorf.
Aber: „Die Art des Zusammenschlusses ist nicht optimal“, sagt Wolfgang Zeileis, geschäftsführender Obmann der Gemeinschaft. Es besteht kein eigenes Rechtskonstrukt, Beschlüsse müssen von den Gemeinden einzeln ratifiziert werden. Zudem haben sich die Arbeitsabläufe in den Gemeinden vereinfacht, die Mitarbeiter wurden weniger. Zeileis darf daher nun die Auflösung abwickeln, die am 29. November von den Gemeindevertretern beschlossen wurde.
Zwei Drittel müssen sich für Auflösung aussprechen
Zwei Drittel der Gemeinden müssen im Gemeinderat die Auflösung absegnen. In Ebenthal ist dies bereits passiert. „Die Struktur, wie sie jetzt war, war nicht mehr zeitgemäß. Sie machte das Arbeiten kompliziert“, sagt Bürgermeister Christian Orasch (SPÖ). Keutschachs Bürgermeister Gerhard Oleschko (TK) macht deutlich, dass mit der Auflösung der Spar- und Reformwille der Gemeinden sichtbar wird: „Die Umlage, der Verwaltungsaufwand und das Büro fallen weg.“ Die verbliebenen Mitarbeiter verbleiben, wie bisher, im Personalstand der Gemeinde Ferlach, erhalten aber neue Aufgaben.
Statt der Verwaltungsgemeinschaft wird in Zukunft Wert auf die interkommunale Zusammenarbeit gelegt. „Diese Form ist rechtlich angepasster“, sagt Zeileis. In welcher Art und Weise genau zusammengearbeitet wird, ist aber noch offen. Ein neuer Gemeindeverband stehe derzeit genauso wenig wie ein „Kommunales Kompetenzzentrum“ nach Feldkirchner Vorbild im Raum. Unisono pochen die Gemeinden aber auf die Bündelung diverser Verwaltungstätigkeiten.
Nicht zuletzt, weil dadurch auch Ausgaben sinken. Einige Gemeindehäuptlinge nehmen vor allem das Land in die Pflicht. „Wir machen Reformen. Ich hoffe, dass auch das Land aktiv wird“, sagt Liendl. Für Oleschko „ist jetzt das Land am Zug, zu sparen“.