Das Besprechungszimmer in Istanbul ist eingerichtet, wie man sich ein Besprechungszimmer in Istanbul vorstellt. Blickt man aus dem großen Fenster, offenbart sich der breite Bosporus. „Es ist ein echtes Privileg, hier arbeiten zu dürfen“, weiß Christoph Fleck seinen Arbeitsplatz zu schätzen. Seit August ist er als Vizekonsul im Generalkonsulat in der türkischen Metropole tätig.
Nach der Matura in Leoben zog es den Steirer zuerst aber nach Kärnten. Er schlug seine Zelte in Klagenfurt auf, um Wirtschaft und Recht zu studieren. 2018 dockte er zeitgleich im Büro des damaligen ÖVP-Stadtrates Markus Geiger an, war dann im Wirtschaftsservice tätig und übernahm 2019 für zwei Jahre die Marktverwaltung, in dessen Rolle er den beliebten After-Work-Markt entwarf.
Reisen in der Jugend prägten ihn
„Das internationale Umfeld hat mich schon immer interessiert“, erzählt der 28-Jährige, der schon in seiner Kindheit den Erdball erkunden durfte. Reisen in die USA, nach China oder Mexiko spielten mit, dass er im März 2021 den Weg ins Außenministerium in Wien suchte. Ein Jahr lang unterstützte er im Unternehmensservice österreichische Kleinunternehmer und Börsenriesen im Ausland. Anschließend ging es für Fleck in „eine ganz andere Welt“.
In der Botschaft in der algerischen Hauptstadt Algier deckte er von Visa-Problematiken bis hin zu Verwaltungstätigkeiten alles ab. „Die Zeit war sehr wertvoll, weil ich in unterschiedlichen Bereichen viel Verantwortung übernommen habe.“ Diverse Herausforderungen warteten auch in der Freizeit auf ihn. „Wenn der Friseur nur Arabisch spricht, muss man mit Händen und Füßen erklären, was man möchte.“
Der direkte Kontakt zu den Menschen und die Möglichkeit, Personen in Not zu helfen, machen die Arbeit im Konsulat für Fleck so besonders. Aufgaben, die er nach seiner erfolgreichen Dienstprüfung seit August in der Türkei ausüben darf. Als Vizekonsul in Istanbul kümmert er sich um die Angelegenheiten von rund 1100 österreichischen Staatsbürgern im westlichen Teil des Landes. „Hier ist immer etwas los“, kommt Fleck nur schwer aus dem Schwärmen für die Millionen-Metropole heraus.
Kernöl stets dabei
Auf Berge muss der leidenschaftliche Läufer und Radfahrer aber genauso wie auf trinkbares Leitungswasser verzichten. In seiner Wohnung lässt sich ein Stück Heimat in der Küche finden: „Ich habe überall mein Kernöl dabei.“
Die Flasche packt er auch ins Gepäck, wenn es für ihn im kommenden Jahr in ein neues Land geht. Wohin es ihn ziehen wird, weiß der Reiseenthusiast selbst noch nicht. „Es gibt viele interessante Orte“, sagt Fleck, der Afrika zumindest als privates Reiseziel ins Auge fasst. Ein Ziel setzt er sich: „Ich möchte die Verbundenheit zur Heimat weiter aufrechterhalten.“