Neun Unternehmen, darunter Magna, Amazon oder Schenker, verfügen derzeit über einen Standort im Osten von Klagenfurt. Die Klagenfurter Industrie- und Gewerbezone Ost (KIZ Ost I) erstreckt sich auf rund 30 Hektar - eine Fläche, die komplett ausgeschöpft wurde. Daher wird der Bereich an der Grenze zu Ebenthal Richtung Westen ausgeweitet und das KIZ Ost II geschaffen.

Die Gewerbezone vergrößert sich auf rund 68 Hektar. Abhängig von der Dimension sollen sich zwischen zehn und 30 neue Betriebe ansiedeln können. Dafür verantwortlich sein wird in erster Linie die städtische UZ Immobilienbesitz GmbH, die ab Jänner 2024 einen neuen Geschäftsführer erhält.

Alter LCA-Chef übernimmt

Udo Tarmann wird die Geschicke übernehmen. Über sechs Jahre saß er in der Geschäftsführung der Logistik Center Austria Süd GmbH (LCA Süd) in Fürnitz, sein Vertrag läuft nach Turbulenzen aber mit Jahresende aus. „Wir haben lange nach dem richtigen Mann für die Stelle gesucht“, sagt Wirtschaftsstadtrat Max Habenicht (ÖVP). Tarmann verfüge über das entsprechende Netzwerk und Wissen in der Region.

Andreas Fritz vom Wirtschaftsservice, Udo Tarmann, Max Habenicht und Franz Ahm (v.li.) möchten den Ausbau forcieren
Andreas Fritz vom Wirtschaftsservice, Udo Tarmann, Max Habenicht und Franz Ahm (v.li.) möchten den Ausbau forcieren © Dietmar Wajand/Stadtkommunikation

Der neue Geschäftsführer setzt vor allem auf die Standortentwicklung. So würde die Entwicklung des Automobilzulieferer Magna, der bis 2030 noch rund 70 Millionen Euro in den Standort steckt und 100 weitere Mitarbeiter beschäftigen möchte, zeigen, wie viel Potenzial in der Region steckt. Dazu kommt noch die Verbindung zur Koralmbahn, in die er große Hoffnungen setzt. „Ich glaube, dass die Koralmbahn eine positive Auswirkung auf den Standort haben wird“, sagt Tarmann.

Großteil der Flächen in privater Hand

Gemeinsam mit dem Wirtschaftsservice der Stadt und der Wirtschaftskammer soll Tarmann interessierte Unternehmen nach Klagenfurt locken, sie bei der Ansiedelung unterstützen und gleichzeitig als Vermittler agieren. Zwar sind die Flächen in jenem Gebiet der Industrie vorbehalten, jedoch gehören nur rund 20 Prozent der Grundstücke der Stadt. In Anbetracht der finanziellen Schieflage der Stadt setzt Habenicht vor allem auf Tauschgeschäfte zwischen Grundstückseigentümer und Klagenfurt.

Ein wichtiger Partner ist die Betriebsansiedlungsgesellschaft Babeg, die ebenfalls Flächen ankaufen kann. Zudem erhält die UZ Immobilien ein Startkapital von 2,5 Millionen Euro. Geld, das vielleicht für den Bau einer Haltestelle gebraucht wird, um somit die Betriebe direkt an die Koralmbahn anzubinden. „Eine Haltestelle würde den Bereich noch attraktiver machen“, sagt WK-Bezirksstellenobmann Franz Ahm. Technisch sei die Anbindung möglich, Gespräche mit der ÖBB wurden aber noch nicht geführt, sagt Tarmann.