Die Volksschule Tiffen beschäftigt derzeit die Politik. Wie berichtet, landete die Situation bezüglich der Expositur sogar vor dem Landesverwaltungsgericht: „Gegen Ende 2023 erhielt die Gemeinde Steindorf von der Bildungsdirektion den offiziellen Schließungsbescheid. Die Expositur Tiffen sei mit Wirksamkeit ab 1. September 2024 aufzulassen, weil die Anzahl der Schulkinder angeblich unter der gesetzlich vorgesehenen Schülerzahl liege. Dagegen erhoben die Eltern und die Gemeinde Beschwerde, zumal keineswegs einzusehen ist, dass Schüler der derzeitigen Expositur innerhalb von vier Jahren gleich mehrmals den Schulstandort wechseln müssen“, informiert Team-Kärnten-Chef und Landtagsabgeordneter Gerhard Köfer.
Er wolle sich mit seiner Partei gegen diese und weitere Schulschließungen in Kärnten einsetzen. Köfer hoffe deshalb auf ein richtungsweisendes Urteil, das in Kürze schriftlich ergehen soll: „Wir erklären uns mit den Schülern und den Eltern solidarisch und fordern von der Bildungsdirektion Lösungen, die pädagogisch und organisatorisch vertretbar sind.“
Von den Eltern und der Gemeinde gibt man zu bedenken, dass die Schülertransporte zu den „Ersatzschulen“ in Steindorf und Bodensdorf nicht gesichert sind und der Aspekt der Sicherheit der Kinder am Schulweg in der Entscheidungsfindung zu wenig berücksichtigt wurde.
Steigerung der Schülerzahl in Tiffen
Zudem wird für das Schuljahr 2024/25 in Tiffen eine Steigerung der Schülerzahl von 17 auf 23 prognostiziert. „Daher ist es umso unverständlicher, dass gerade in diesem Schuljahr die Schule die Pforten schließen soll“, findet Köfer.
Das Thema der Schülermindestzahl macht der Team-Kärnten-Chef auch im Landtag zum Thema. Derzeit werden mindestens 30 Schulkinder benötigt. Mit einer aktuellen Initiative fordert er einen Novellierungsvorschlag des Kärntner Schulgesetzes (K-SchG), der sicherstellen soll, dass für Kleinschulen eine niedrigere Zahl an Schülerinnen und Schülern ausreicht. Das sei beispielsweise in Tirol der Fall. Dort genügen bereits zehn Kinder, um eine Schule zu betreiben.
Übrigens ist es nicht das erste Mal, dass eine Gemeinde Einspruch gegen eine Schulschließung erhebt. Im Jahr 2020 zog die Gemeinde Lavamünd vor Gericht, um die Volksschule Ettendorf zu erhalten. Die Beschwerde wurde aber als unbegründet abgewiesen.