Anfang 2023 musste das Feldkirchner Traditionsgasthaus Rangetiner in St. Ruprecht seine Pforten schließen, der Gastrobetrieb war insolvent. Seit 1. November hat es wieder geöffnet – in neuem Glanz und mit internationalem Flair: Lijoy George Vadassery heißt der neue Wirt des Gasthofes. Vadassery kommt ursprünglich aus Indien und lebt seit 2011 in Österreich. „Ich arbeitete damals als Patissier in meiner Heimat, als plötzlich eine Tiroler Familie auf mich zugekommen ist und mich gefragt hat, ob ich nicht einmal in Österreich tätig sein möchte“, erzählt der 39-Jährige.
Eine weite Reise bis nach Feldkirchen
Sein Weg führte ihn über Tirol in die Steiermark bis schlussendlich nach Kärnten, wo er seine Künste und Kenntnisse in namhaften Institutionen wie zum Beispiel dem Hotel Hochschober oder dem Falkensteiner Hotel verfeinern konnte. „Im vergangenen Juni habe ich mich dazu entschieden, meine eigene Gaststätte zu eröffnen, das ist mein Lebensziel“, sagt der sichtlich zufriedene Koch.
Speis und Trank unten, Yogakurse oben
Wie sich die Küche im neuen Gasthaus Rangetiner gestalten wird? „Ich habe mich dazu entschlossen, mich nicht nur auf die indische Cuisine zu fokussieren, sondern möchte eine Fusionsküche servieren, vor allem mit indischen und österreichischen Rezepten“, informiert Vadassery. Dazu gesellt sich die wirkliche Besonderheit des Etablissements: Der Küchenchef bietet neben den Speisen auch Yogakurse im „Rangetiner“ an. „Es eignet sich hier gut, unten befindet sich die Gaststube und oben ist mein Yogasaal.“ Ein Gasthaus mit den geistigen sowie körperlichen Übungen verbunden – ein Geschäftsmodell, dass es in der Form in Feldkirchen vermutlich noch nicht so häufig gab. Vadassery schmunzelt: „Ich bin auch ausgebildeter Yogalehrer, wieso sollte ich das nicht kombinieren, wenn es die Räumlichkeiten hergeben?“ Bis zu fünf Personen möchte er pro Seminar betreuen.
Guter Start für Vadassery
Die erste Woche als Gastronom und Yogalehrer in einem verlief positiv. „Ich bin sehr zufrieden, es gibt natürlich noch einiges zu tun, aber der Start war gut“, freut sich der Tausendsassa, der auch in der Kunst des ayurvedischen Kochens bestens bewandert ist. Hierbei geht es um den Mix aus wirkungsvoller Ernährungstherapie und kreativer Kochkunst. „Seit 5000 Jahren existiert Ayurveda, diese Kunst soll weiterhin erhalten bleiben“, erklärt Vadassery.
Übrigens: Bei der Zubereitung der Speisen achtet man besonders auf die Regionalität der Produkte. Vadassery: „Unsere Kärntner Käsnudel beziehen wir beispielsweise von der Diakonie Waiern. Es ist wichtig, die Produktkette so kurz wie möglich zu halten.“ Geöffnet hat das Lokal immer ab 11 Uhr, 21 Sitzplätze bietet der „Rangetiner“.