40 Jahre dauerte es von der ersten Vision bis zum mehr als zweistündigen Lebenswerk: „Megalopolis“ ist Francis Ford Coppolas „Opus Magnum“. Der 85-jährige Regisseur und Drehbuchautor ist bekannt für Filme wie „Der Pate“, „Apocalypse Now“ und „Bram Stoker‘s Dracula“. In den Jahrzehnten seines Schaffens wurde der heute 85-jährige US-Amerikaner mit Preisen überhäuft, darunter mehrere Oscars und Golden Globes.
Der Film, in dem es um eine am alten Rom angelehnte Zukunftsversion von New York geht, feierte im Mai auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes Premiere. Seit ein paar Tagen kann man ihn auch in unseren Kinos sehen. Daran beteiligt war auch eine rund 25-köpfige Delegation aus Österreich und Südtirol unter der Leitung des Kärntners Alex Barendregt, der vor allem als Begründer und Organisator des World Bodypainting Festivals bekannt ist. Und so ist es nicht verwunderlich, dass auch seine Mitarbeit an „Megalopolis“ etwas mit der farbenfrohen Kunst zu tun hat.
Genau gesagt war es Coppolas Nichte, die ihrem Onkel Arbeiten des Südtiroler Bodypainting-Weltmeisters Johannes Stötter zeigte und den Regisseur von den komplexen Illusionen begeisterte. Stötter bemalt mehrere Personen, die zusammen ein großes Kunstwerk, eine perfekte Illusion, ergeben. Bekannt ist der Künstler etwa für das Chamäleon oder den Frosch.
Coppola kontaktierte Stötter, dieser wiederum Barendregt. Gemeinsam stellten sie ein Produktionsteam auf die Beine und konnten jenes aus Rom, welches Coppola ursprünglich verpflichten wollte, finanziell ausstechen. Der Kärntner fungierte immer wieder als Sprachrohr zwischen dem Regisseur und dem Bodypainting-Künstler. „Sie haben erst miteinander geredet. Der eine konnte aber nichts mit den Vorstellungen des anderen anfangen. Ich habe ein bisschen zwischen ihnen vermittelt.“
Kurz darauf starteten die Testläufe und schließlich traf man sich, „in einem Kulturhaus in Pflersch, im tiefsten Südtirol“, wie Barendregt sagt. Er hatte eigentlich erwartet, dass Coppola einen seiner Mitarbeiter schicken würde. „Aber dann ist er selbst mit einer Assistentin gekommen. Und hat mit uns drei Tage in einem kleinen Hotel gewohnt. Er wollte kein Fünf-Sterne-Haus, sondern will bei der Crew sein, als Teil der Crew.“
Die kurze Zeit sei eine „gewaltige Erfahrung“ gewesen, „wir haben so viel geredet, viel gelernt, viel erfahren aus seiner Karriere“, zeigt sich Barendregt beeindruckt. Genau weiß der Kärntner nicht, wie viel ihrer Arbeit am Ende in dem fertigen Film gelandet ist. Er werde ihn sich erst anschauen. „Aber Coppola meinte, es sei ein Schlüsselmoment, der besondere Aufmerksamkeit benötige.“