Die „aidsHilfe Kärnten“ wurde Ende des Vorjahres erweitert. Das Leistungsangebot des „Checkpoint Kärnten“, wie die Anlaufstelle nun heißt, umfasst seitdem Testungen auf sämtliche sexuell übertragbare Erkrankungen. Neben HIV kann man sich unter anderem auch auf Syphilis, Chlamydien, Hepatitis B oder Gonorrhoe testen lassen. „Die Zunahme von sexuell übertragbaren Krankheiten war für uns Anlass und Auftrag, das Angebot deutlich auszubauen“, sagt Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ).
Die erste Bilanz ließ auch die Verantwortlichen staunen: Bei den Testungen gab es ein Plus von 300 Prozent, die Zahl der Klientinnen und Klienten ist um 31 Prozent gestiegen. „Weil das an einem Tag pro Woche nicht machbar ist, haben wir nun zwei Tage für Abstrich-Testungen reserviert. Parallel dazu haben wir unsere Beratungsstunden ausgeweitet. Wir sind montags, dienstags und donnerstags erreichbar“, sagt „Checkpoint Kärnten“-Leiter Günther Nagele. Um den Besucherandrang besser steuern zu können, wurde ein Online-Buchungssystem eingeführt.
Mehr Frauen als erwartet
Überrascht zeigt sich Nagele vom großen Frauenanteil (33 Prozent) bei den Abstrichen: „Hier sind wir von einem deutlich geringeren Frauenanteil ausgegangen. Ein Grund für den hohen Anteil könnte sein, dass viele der Frauen für sich klar zwischen der gynäkologischen Vorsorge und dem Testen aus Gründen sexueller Infektionen unterscheiden.“
Erfreut über die große Akzeptanz zeigt sich auch Prettner: „Wie bei HIV ist auch bei anderen sexuell übertragbaren Krankheiten eine frühestmögliche Diagnose absolut wichtig. Bei rechtzeitiger Diagnose und Therapie sind sie sehr gut behandelbar. Es ist gut, dass sich so viele Menschen vertrauensvoll an Checkpoint wenden.“ Finanziert wird der Verein vom Land Kärnten mit jährlich 260.000 Euro.