Zu Pfingsten entwickelt sich der „Hausmeister-Strand“ der Kärntner und Steirer traditionell zu einer einzigen großen Open Air-Partyzone. Unter dem inoffiziellen Motto „Tutto Gas“ feiern Zehntausende „Feierwütige“, bis zu 90.000 Gäste sollen angereist sein. Der Live-Ticker von Freitag und Samstag zum Nachlesen.

0.10 Uhr: Bengalen werden gezündet

Nur wenige Minuten nach Mitternacht kracht es direkt beim zentral gelegenen Brunnen am Piazza Fontana. Mehrere junge Männer haben Bengalische Feuer gezündet, skandieren dazu Sprechchöre von Fußballvereinen. Ein Großteil der Feierwütigen zückte die Handys und filmte die Szene, während die Gruppe immer weitere Bengalen zündete.

Auf die Stimmung hatte die Aktion allerdings schlechte Auswirkungen. Die meisten Anwesenden fühlten sich vom Gestank gestört, generell suchten viele rund um die Gruppe das Weite, weshalb sich alles in Richtung der Seitenstraßen und auf die andere Seite des Kreisverkehrs verlagerte. Polizei und Rettungskräfte, das merkt man, dürften in den kommenden Stunden wohl noch viel zu tun bekommen.

24 Uhr: „Sind wirklich gefordert, dass Situation ruhig bleibt“

Der Samstagabend, für gewöhnlich der Höhepunkt der Pfingstfeiern, präsentiert sich auch für die Polizei gänzlich anders als der gestrige Abend. Martin Macor, Kärntner Polizist vor Ort, erklärt: „Es war sehr viel los, es gab für die italienische Polizei sehr viele Einsätze - von Ordnungsstörungen bis zu Drogendelikten. Wir sind wirklich gefordert, dass die Situation hier jetzt am Platz ruhig bleibt.“ Noch sei jedoch alles in Ordnung: „Alle feiern und so soll es sein.“

Die Temperaturen haben in den Augen des Polizisten ihren Teil zur Entwicklung beigetragen: „Es war ein heißer Tag, die Leute haben viel Alkohol konsumiert - da kommt eben einiges zusammen.“ Für die Menge an Leuten hätten sich die Probleme allerdings in Grenzen gehalten. „Die Situation ist derzeit definitiv unter Kontrolle.“ Macor rechne allerdings damit, dass mitunter „sicher bis 5 Uhr“ gefeiert wird.

22.30 Uhr: Stimmung in Innenstadt anders als am Freitag

Man merkt rasch, dass nicht nur bedeutend mehr Leute hier in der Innenstadt von Lignano unterwegs sind - auch der Alkohol dürfte bei vielen intensiver geflossen sein. Auch wenn sich der überwiegende Großteil zu benehmen weiß, so gibt es doch einige, die sich entweder aggressiv verhalten oder mitten in der Einkaufsstraße einschlafen. War es den meisten Gästen gestern noch zu ruhig, so suchen heute viele die Seitengassen der Einkaufsstraße auf, um dort abseits der zu betrunkenen Touristen zu verweilen.

20.45 Uhr: Menschenmassen pilgern in die Innenstadt

Von allen Seiten strömen nun regelrechte Menschenmassen in Richtung Innenstadt. Auch die Bars und Restaurants am Weg sind voll, mitunter müssen Gäste weiterziehen, weil sie zu lange auf einen Sitzplatz gewartet hätten. Nach dem durchwachsenen Wetter am Freitagabend herrscht nun in erster Linie Freude darüber, dass es ein lauer Abend ist.

19 Uhr: Feier für Polizei „im absolut normalen Bereich“

Martin Macor, Kärntner Polizist vor Ort, erzählt im Gespräch mit der Kleinen Zeitung von einigen Einsätzen in der Nacht von Freitag auf Samstag. „Dafür, dass hier aber 30.000 Menschen feiern, liegt das absolut im normalen Bereich.“ Der Polizist betont jedoch, dass seine italienischen Kollegen sehr kulant auftreten: „Hätten sie vier Augen, würden sie wohl alle vier zu drücken.“ Hier sollen sich die österreichischen Gäste einfach glücklich schätzen. Eine Person wurde wegen Körperverletzung festgenommen, ein weiterer wegen eines Drogendelikts. - den ausführlichen Artikel dazu gibt es hier nachzulesen.

17.30 Uhr: Strand leert sich langsam

Für viele Gäste ist es jetzt vorbei mit der Party am Strand, den einen oder anderen Sonnenbrand haben die Feierwütigen durchaus davongetragen. Die Massen ziehen jetzt in Richtung der Hotels und dann weiter in die Restaurants. Am Abend dürfte in der Innenstadt rund um den berühmten Piazza Fontana ein weiterer Party-Höhepunkt erreicht werden.

16.30 Uhr: „Welche Eskalation? Der Großteil feiert in aller Ruhe“

Es fällt auf, dass viele Gäste seit den Vormittagsstunden zwar am Strand im Abschnitt 12 unterwegs sind, es gibt jedoch einen Unterschied zu den vorangegangenen Jahren. Hunderte sitzen auf Handtüchern und sehen dem Treiben gemütlich zu, vereinzelt spielen junge Erwachsene sogar Karten. Viele finden es schade, dass die Sandbänke im Wasser nun langsam der Flut zum Opfer fallen, oft wurde dort heute stundenlang Fußball gespielt.

Die Vorverurteilung in der Heimat verstehen viele hier nicht. Julia aus Oberösterreich: „Von welcher Eskalation wird hier immer gesprochen? Hier geht es ruhiger zu, als auf allen Zeltfesten. Hier sind halt 90.000 Menschen und ich habe mich von keinen nennenswerten Vorfällen gehört.“

15.30 Uhr: Auch die Einheimischen freuen sich

Tausende Österreicher feiern aktuell am Strand von Lignano eine ausgelassene Party, von einer etwaigen Eskalation ist nichts zu bemerken. Das sehen auch die Einheimischen so, die in nicht kleiner Zahl vorbeischauen - sozusagen als „Schaulustige“. Maria, die im Umkreis von Udine wohnt, erklärt: „Das sind junge Menschen, derartige Feiern gibt es in kleinerem Ausmaß überall. Man muss auch sehen, wie viel Geld durch diese Gäste in die Kassen der Stadt gespült wird.“ Von Eskalation oder Ähnlichem sehe sie auf alle Fälle nichts.

Maria ist kein Einzelfall, besonders die Gastronomie freut sich über die Gäste, solange sie sich entsprechend verhalten. Von gröberen Problemen hat man in diesem Jahr aber noch nichts gehört, auch 2023 verlief die Pfingst-Party dahingehend beinahe ohne Probleme.

14.10 Uhr: Die Party erreicht den Höhepunkt

Tausende Gäste feiern jetzt am Strand von Lignano, nur ganz vereinzelt gibt es solche, die zu tief ins Glas geschaut haben und sich lieber auf der Sonne ausruhen oder gar aufs Hotel gebracht werden. Die gesittete Stimmung bestätigen auch die Bademeister vor Ort: „Die größte Party Mitteleuropas, es gibt nichts Schöneres“, erklärt einer von ihnen

12.50 Uhr: Verlierer muss etwas trinken

Nachdem sich der Schwerpunkt der Party am Freitag tagsüber zu großen Teilen auf die Bars entlang der Promenade verlagert hat, ist Samstag schon seit dem Vormittag der Strand, traditionell bei Abschnitt 12, der große Hotspot. Hunderte Jugendliche und junge Erwachsene sitzen oder liegen in der Sonne und lassen sich von der lauten Musik beschallen.

© KLZ / Lukas Moser


Viele spielen Fußball, Fußball-Tennis oder Beachvolleyball - als Feldbegrenzungen dienen die vielen Äste, die durch das Unwetter am Donnerstag angespült wurden. Eine Runde von Villachern erklärt: „Wir spielen Fußball-Tennis immer bis 11 Punkte, der Verlierer muss dann etwas trinken.“

11 Uhr: Partygäste von italienischen Polizisten erfreut

Die Fotos rund um die verschmutzte Innenstadt sind heute auch bei den Gästen in Lignano das Gesprächsthema Nummer eins - doch die Meinungen gehen gar nicht so stark auseinander, wie man glauben möchte. Viele sind der Meinung, dass dies zwar nicht sein müsse, doch es sei in der Enge am Piazza Fontana gar nicht anders möglich gewesen. Mario, ein älterer Einheimischer erklärt: „Die Jugendlichen sollen doch bitte feiern, um 7 Uhr war alles wieder aufgeräumt. Das hält Lignano schon aus.“

Die Polizei vor Ort zeigte sich gestern beim Lokalaugenschein gegen Mitternacht zufrieden, doch auch umgekehrt war dies der Fall. Die Partygäste aus Österreich lobten das Augenmaß, mit dem die Exekutive vor Ort arbeitet - so werde das sogenannte Bikini-Verbot, so erzählen es uns viele, zu Pfingsten gar nicht kontrolliert. Martin Macor, der Kärntner Polizist vor Ort, erklärt dazu: „Die italienischen Kollegen schreiten zwar ein, aber mit Maß und Ziel. Sie suchen den Dialog - wie man in den Wald hineinruft, so kommt es zurück. Wenn sich die Leute bei der Amtshandlung dementsprechend verhalten, wird sicher nicht gestraft.“

Eine Bilanz der gesamten ersten Partynacht wird es voraussichtlich aber erst am späten Samstagnachmittag geben.

10.10 Uhr: „Tutto Stau“ statt „Tutto Gas“!

Während sich die einen noch von einer langen Partynacht erholen, ist bei anderen eine Erholung noch lange nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil: Viele sind Samstag auf dem Weg in den Süden. Und speziell auf der Tauernautobahn herrscht im Pfingstreiseverkehr Stau-Chaos!

Samstag, 9.15 Uhr: Berge an Müll

Schon seit den frühen Morgenstunden am Samstag beseitigen die Putztrupps die Spuren der ersten Pfingst-Partynacht. „Sie sind bereits seit 6 Uhr in der Früh im Einsatz, um das Zentrum aufzuräumen“, schreibt Lignanos Vizebürgermeister Manuel Massimiliano La Placa am Samstag auf Facebook.

Video: Das war der erste Tag bei „Tutto Gas“

0.45 Uhr: Langsam ziehen die Massen ins Hotel

Langsam neigt sich der erste Abend für die Party-Gäste in Lignano dem Ende zu, viele ziehen langsam in Richtung der Hotels - zumindest offiziell gilt seit Mitternacht auch ein Ausschankverbot für Alkohol, ab 1 Uhr wird auch die Musik leider gedreht. Im Vergleich zu anderen Jahren läuft jedoch alles (noch) gesitteter ab, die Bars zwischen Piazza Fontana und dem Ende der Einkaufsstraße sind kaum noch gefüllt. Einige Hundert feiern jedoch bei der Bar Captain Morgan, einem bekannten Hotspot am Ende der Einkaufsstraße, noch weiter. Vor der daneben befindlichen Drago Bar hat sich eine Schlange gebildet.

23.50: Kärntner Polizei zeigt Verständnis für Feiernde

Wir haben mit Martin Macor einen der zwei Kärntner Polizisten, die den italienischen Kollegen vor Ort in Lignano sowie den Party-Touristen aus der Heimat zur Seite stehen, kurz vor Mitternacht zum Interview getroffen. Er kam gerade von einem Einsatz zurück, berichtet vom Zwischenfazit der Exekutive und erklärt, was er von den Feierwütigen eigentlich hält. Schätzungsweise werden die beiden Kärntner Polizisten bis 4 oder 5 Uhr in der Früh im Einsatz sein.

21.30: Piazza Fontana füllt sich

Was untertags der Strandabschnitt 12, das ist nach Einbruch der Dunkelheit der sogenannte Piazza Fontana in der Einkaufsstraße - schon am Freitagabend geht hier die Post ab, ein im Vergleich zum sonstigen Klientel in Lignano ist das Publikum hier noch einmal jünger. Der Platz ist mit Sicherheit der große Hotspot am Abend, dementsprechend sind neben der italienischen Polizei auch die zwei Kärntner Polizisten hier stationiert.

19.03 Uhr: Großteil der Österreicher kommt „in Frieden“

Auch in unserem aktuellen Alpe-Adria-Newsletter wagen wir einen Blick nach Lignano!

18 Uhr: „Legendäre Partynacht“

Während die Party am Strand vor dem Abschnitt 12 langsam begann Fahrt aufzunehmen, ist die Feier auch schon wieder vorbei. Von hier und auch von den unzähligen Bars entlang der Promenade zieht der Großteil bereits ab, es geht in Richtung Hotel und dann in die Restaurants, um sich für den Abend in der Einkaufsstraße zu stärken.

Dort erwartet man eine „legendäre Partynacht“, viele Anwesende wollen auch von den zeitlichen Grenzen für Musik in Bars und Alkohol-Ausschank nichts wissen: „Wir brauchen das nicht, um Spaß zu haben. Wir brauchen nur uns selbst, heute wird durch gemacht“, erzählt eine junge Frau bei der Bar „Lido del Sole“. Durchmachen werden die wohl nicht mehr, die am Freitagnachmittag bereits übertrieben haben. Ein junger Mann musste von seinen Freunden von einer Bar an der Promenade weggetragen werden, war kaum noch ansprechbar. Er soll nicht der einzige derartige Fall am Freitag sein, doch im Großen und Ganzen läuft alles äußerst gesittet ab. Indes kommen auch immer mehr Autos mit jenen Partytigern an, die heute noch arbeiten mussten - Stau gab es bisher noch keinen außergewöhnlichen am Weg von Österreich nach Lignano.

17.25 Uhr: Nur Mutige trauen sich ins Wasser

Die roten Fahnen über den Hütten der Bademeister, die heute mit langer Hose und Overall ihren Dienst verrichten, zeigen es an: Das Wetter spielt trotz Sonnenscheins noch nicht so wirklich mit. Dementsprechend finden heute nur wenige Hundert Partygäste den Weg dorthin, wo zu Pfingsten in Lignano normalerweise der Bär steppt. Mit selbst mitgebrachten Musik-Boxen, in diesem Jahr eigentlich verboten, wird trotzdem gefeiert - nur manch ein Mutiger traut sich ins Wasser.

16.45 Uhr: Party-Stimmung bei „Lido del Sole“

Des einen Freud, des anderen Leid: Wetterbedingt hat sich der Schwerpunkt der Party heute bisher an das hintere Ende des Strandes verlagert. Bei der Bar „Lido del Sole“ wird getrunken, gesungen und gefeiert. Hier sind die Temperaturen für die Feierwütigen gerade recht. Kärntner sind bisher nur wenige hier, der Großteil der Anwesenden kommt aus der Steiermark und aus Oberösterreich. Eine Gruppe von Bayern wurde mit einer kollektiven Interpretation von „I am from Austria“ in Grund und Boden gesungen, anschließend aber liebevoll in die Gruppe integriert. Auch die anderen Bars entlang der Promenade sind bestens gefüllt.

© KLZ / Lukas Moser

16 Uhr: Kleiner Rückblick für zwischendurch

Schon seit Jahrzehnten fahren Feierlaunige aus Österreich zu Pfingsten nach Lignano. Der Kärntner Michael Promberger war dabei, als Ende der 1990er Jahre Feier-Geschichte geschrieben wurde.

15.10 Uhr: Schaumgebremste Stimmung

Am Strandabschnitt 12 vor dem Hotel Bristol, wo sich normalerweise viele Tausende Feierwütige tummeln, herrscht am frühen Nachmittag noch schaumgebremste Stimmung. Ein paar wenige Hundert Touristen sind hier, laute Musik wird gespielt. Doch ausgelassene Stimmung mag noch nicht wirklich aufkommen. Das mag auch an den Temperaturen liegen, bei 22 Grad und leichtem Wind wollen einige nicht einmal ihr Shirt ausziehen. „Wie eine Sommer-Party fühlt sich das noch nicht an“, erklärt Markus aus Oberösterreich, der sich jedoch sicher ist, dass die Party bald richtig anlaufen wird.

13.30 Uhr: Verwunderung über ruhige Stimmung

Langsam verlagert sich die Party in Richtung Strand. Eine Gruppe von drei jungen Männern haben einen Karren mit einer großen Box die Via Carinzia in Richtung Strand gezogen - vom entsprechenden Verbot, das in diesem Jahr neu ist, haben sie wohl noch nichts gehört. Gefeiert werden sie von Passanten dafür jedoch umso mehr. Viele Gäste wundern sich indes, dass es in diesem Jahr noch so ruhig verläuft. Das Anlaufen der Party ist aber wohl nur eine Frage kurzer Zeit.

Noch ist auch in der berühmten Captain Morgan-Bar noch nicht viel los, das dürfte sich aber bald ändern
Noch ist auch in der berühmten Captain Morgan-Bar noch nicht viel los, das dürfte sich aber bald ändern © Moser

12.30 Uhr: Gäste strömen ein, noch keine Staubildung

Minütlich kommen Autos mit Gästen an, entgegen strömen ihnen bereits die umgezogenen Party-Gäste, die sich auf den Weg zu den Lokalen machen. Sie hatten alle noch Glück: Bisher gibt es am Weg von Österreich nach Italien noch kaum Stau, das dürfte sich in Richtung Nachmittag dann wohl ändern. Einige Mutige haben sich mittlerweile auch schon ins Wasser getraut, für den Badegang ist es aber dem Großteil noch zu kalt - die Wassertemperatur beträgt 19 Grad, die Lufttemperatur liegt um 12.30 Uhr nur zwei Grad darüber.

10.30 Uhr: Kärntner Polizei am Weg ins Zentrum

Für Aufsehen bei den Gästen aus Österreich sorgt um 10.30 Uhr ein Polizeiwagen aus der Heimat, der mit abmontierten Kennzeichen in Richtung Einkaufsstraße unterwegs ist - sofort wird das Bier weggestellt, das Handy gezückt und fotografiert. „Schaut´s, jetzt müsst´s brav sein“, sagt ein junger Steirer. Bei den zwei Männern im Polizeiwagen handelt es sich tatsächlich um Polizisten aus Kärnten, die zur Unterstützung der italienischen Polizei hier sind.

Der Polizeiwagen aus Kärnten ist ein beliebtes Foto-Motiv in Lignano
Der Polizeiwagen aus Kärnten ist ein beliebtes Foto-Motiv in Lignano © Lukas Moser

10 Uhr: Strand wie ausgestorben, erste Biersäule beim „Fontana“

Bei einem Lokalaugenschein am Strand zeigen sich am Vormittag noch Spuren vom gestrigen Unwetter. Einige Dutzend Quallen, mitunter in beachtlicher Größe, wurden an den Strand gespült. Mit Ausnahme von ihnen sind jedoch nur die berühmten Bademeister bereits auf ihren Holztürmen, Touristen sieht man hier noch keine. Etwas anders sieht das in der Einkaufsstraße aus, in zwei Lokalen rund um den berüchtigten Piazza Fontana sitzen schon einige junge Gäste, oft schon mit Biersäulen auf den Tischen. Die Stimmung ist jedoch noch schaumgebremst, für die große Party ist es noch zu früh.

Außer Quallen (und Bademeistern) ist der Strand noch wie ausgestorben
Außer Quallen (und Bademeistern) ist der Strand noch wie ausgestorben © Lukas Moser

9 Uhr: Laute Musik in der Via Carinzia

In der Via Carinzia (übersetzt: Kärntnerstraße) spielt es sich bereits am frühen Vormittag ab: Laute Musik hallt in Richtung des nahen Strandes, die ersten tanzen und singen dazu. Überraschend oft wird die klassische Ballermann-Musik von Mickie Krause, Jürgen Drews oder Mia Julia gespielt, bald hört man auch das besonders bei KAC-Fans so beliebte „Ti, moja rožica“ und den Zillertaler Hochzeitsmarsch, mitunter hallt aber auch italienische Party-Musik aus den Boxen - einer Bar. Denn es sind zu großen Teilen die Lokale, die schon so früh für Stimmung sorgen und nicht die angereisten Gäste. Erst, als in der genannten Bar „Vamos a La Playa“ gespielt wird, antworten junge Österreicher von einem Hotelbalkon schräg gegenüber mit „Kabinenparty“ von Skero (2009) - als das Lied herauskam, waren die Burschen aber wohl noch nicht schulpflichtig.

7.30 Uhr: Erste Gäste auf den Straßen

Das Wetter hat gehalten, was den Party-Gästen versprochen wurde: Ein strahlend blauer Himmel ist über Lignano zu sehen, nur einzelne Wolken ziehen durch - perfektes Wetter also für all jene, die sich zu den Sonnenanbetern zählen. Vereinzelt sieht man schon Touristen auf den Straßen in der Nähe des Strandes ankommen, Spielbälle, Koffer und Bierkästen werden aus den Fahrzeugen gehoben. Schon alleine aus geographischen Gründen ist es logisch erklärbar, dass der Großteil von ihnen aus Kärnten und der Steiermark stammt, überraschend oft sieht man jedoch auch schon früh am Morgen einige frisch angekommene Autos aus Ober- und Niederösterreich.

Wolkenbruch am Donnerstag

Am Donnerstagabend konnte man sich in Lignano noch kaum vorstellen, dass wenige Stunden später Party-Stimmung bei tollem Wetter herrschen soll: Wolkenbruchartiger Regen verwandelte den Tagliamento am Weg von Österreich an die Adria in einen reißenden Fluss, Blitze waren beinahe im Minutentakt am Himmel zu sehen. Andere Teile des Friaul hat es noch härter getroffen. Dementsprechend war die Stadt auch beinahe gänzlich geleert, sogar die Lokale blieben zu großen Teilen noch ohne Gäste.

Strengere Regeln bei „Tutto Gas“

Die italienische Polizei will Eskapaden, wie sie in der Vergangenheit durchaus vorgekommen sind, in diesem Jahr präventiv entgegenwirken. Bereits das vergangene Pfingsten 2023 war ruhiger, in diesem Jahr wurden die damals ausgesprochenen Verbote daher aufrechterhalten, ein weiteres ist nun sogar hinzugekommen.