Kärntens Nachbarregionen Friaul-Julisch Venetien und Venetien sind von schweren Unwettern heimgesucht worden. Starker Regen, Gewitter und Windböen aus dem Süden verursachten in der Nacht auf Freitag Überschwemmungen in mehreren Gemeinden der Provinzen Udine und Pordenone. Die Pegel der Flüsse Tagliamento und Livenza stiegen stark. Das schlechte Wetter droht das Pfingstwochenende zu trüben.

Brücke eingestürzt

Niederschläge und Gewitter, die erhebliche Schäden verursachten, wurden auch in Venetien gemeldet. Eine Brücke stürzte in Malo in der Provinz Vicenza ein. Sie wurde von den Wassermassen des Flusses Livergon weggerissen, der nach heftigen Niederschlägen über die Ufer trat. Niemand wurde verletzt, wie lokale Medien berichteten. Heftige Niederschläge wurden auch in der Stadt Venedig gemeldet.

Aufräumarbeiten

20 Millionen Kubikmeter Wasser flossen in 24 Stunden in den Gardasee. Der Pegel liegt 136 Zentimeter über dem hydrometrischen Nullpunkt, vor genau einem Jahr lag er bei 73 Zentimeter.

„Es handelt sich um ein unvorhersehbares außergewöhnliches Phänomen mit intensiven Regenfällen in einem sehr kurzen Zeitraum, die ein schnelles Abfließen des Oberflächenwassers nicht zulassen“, kommentierte Luca Zaia, Präsident der Region Venetien. Zum ersten Mal wurden alle sechs Kanalisationsbecken der Region geöffnet, damit konnten die Wassermassen gesammelt werden. Die Arbeiten zur Beseitigung der Schäden sind bereits im Gang, insbesondere nach dem Bruch zahlreicher Dämme. Zaia mahnte die Bevölkerung zur Vorsicht und forderte die Bürger auf, sich nur so viel wie unbedingt nötig im Freien zu bewegen und sich von Dämmen fernzuhalten.

Pensionist gestorben

Die Leiche eines 66-jährigen Pensionisten ist am Freitag unweit der Stadt Cantu in der lombardischen Provinz Como geborgen worden. Er wurde vermisst, nachdem er nach dem Einsturz einer Brücke in den Fluss Serenza gestürzt war. Weitere zwei Personen, die ebenfalls ins Wasser gefallen waren, konnten sich retten.

Zugwaggons umgeweht

Alberto Borsari, Bürgermeister von Borgo Mantovano postete am Donnerstagnachmittag ein Bild von umgestürzten Zugwaggons. Er schrieb dazu: „In all meinen Jahren als Bürgermeister hatte ich noch nie gesehen, wie Züge vom Wind umgeworfen wurden.“

In italienischen Medien ist die Rede von einem Tornado, der mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Kilometer pro Stunde eine Spur der Verwüstung hinterlassen hat.

Eine ganze Reihe abgestellter Zugwaggons wurde umgeweht. Verletzt wurde dabei niemand.
Eine ganze Reihe abgestellter Zugwaggons wurde umgeweht. Verletzt wurde dabei niemand. © Alberto Borsari/FB