Im Rathaussaal von Kötschach-Mauthen trafen sich am Montagnachmittag Vertreter der Region, des Landes Kärnten und Italiens zu einem Runden Tisch, um über den aktuellen Stand der Arbeiten nach dem Felssturz am Plöckenpass zu informieren. Rund 80 Personen waren anwesend.

Seit mittlerweile mehr als vier Monaten ist der Plöckenpass zwischen Kärnten und Italien unpassierbar. Und das bekommen vor allem die Betriebe des Gailtales wirtschaftlich zu spüren. Bereits in der Vorwoche gab es ein Treffen zwischen Vertretern aus Kärnten und Friaul. Von italienischer Seite erteilte man einer „schnellen Notstraße“ aufgrund von Sicherheitsbedenken eine Absage. Straßenbaureferentin Cristina Amirante garantierte jedoch, dass die Passstraße bis zum Jahresende wieder befahrbar sein werde. Die Betriebe der Regionen rechnen in den kommenden Monaten jedoch mit weiteren Umsatzeinbußen. Wie hoch diese sein werden, das könne aktuell noch nicht beziffert werden, so Kötschach-Mauthens Bürgermeister Josef Zoppoth (SPÖ) nach dem Treffen. Fest stehe aber, dass Ausfälle kompensiert werden müssten und die Unternehmen finanzielle Unterstützung brauchen werden.

„Nassfeld-Millionen“

Bereits im Vorfeld des Treffens, an dem auch Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und LH-Stellvertreter Martin Gruber (ÖVP) teilnahmen, forderte FPÖ-Chef Erwin Angerer von der Landesregierung einen „Gailtaler Zukunftsfonds“ für die Gemeinden des Bezirkes Hermagor, der aus den sogenannten „Nassfeld-Millionen“ finanziert werden soll. „Die FPÖ fordert diesen Zukunftsfonds in Höhe von zumindest neun Millionen Euro als Unterstützungspaket für das Gailtal und den Bezirk. Gerade das Gailtal wurde in den letzten zehn Jahren massiv benachteiligt. Es muss daher dringend einen Ausgleich für die enormen wirtschaftlichen Schäden durch diese Plöckenpass-Sperre geben“, so Angerer. Auch Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer sprach sich erneut für ein Sofortmaßnahmenpaket für das von der Sperre wirtschaftlich massiv betroffene Gailtal aus: : „Es stellt sich die Frage, ob es dafür wirklich einen eigenen Fonds geben muss. Viel wichtiger ist, dass jetzt rasch, unbürokratisch und ohne neue Verwaltungsstrukturen zu schaffen, geholfen wird.“

Landeshauptmann Peter Kaiser will den Plöckenpass am Donnerstag bei der Generalversammlung der Euregio Senza Confini in Triest zum Thema machen. Und auch finanzielle Unterstützung wurde den Unternehmern bereits in Aussicht gestellt. Für Straßenbaureferent Martin Gruber ist es das „wichtigste Signal“ für die Gailtaler Wirtschaft, dass die Straße bis Ende des Jahres wieder geöffnet wird: „Darauf habe ich mit Nachdruck hingearbeitet. Beide Regionen werden gemeinsam auch an langfristigen Lösungen arbeiten.“ Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl sprach sich zuletzt im Gespräch mit der Kleinen Zeitung erneut für eine Tunnelvariante aus: „„Es wäre ein großer und bedeutender Schritt, wenn die Tunnelvariante für die Entwicklung des Tals in Angriff genommen wird. Es braucht eine garantiert winterfeste Verbindung über den Plöckenpass. Diese Frage muss bald einer Entscheidung zugeführt werden.“ Denn die Errichtung eines Tunnels werde wohl 10 bis 13 Jahre benötigen, schätzt Mandl.