Entsetzen herrscht nach den brutalen Frauenmorden, die in den vergangenen Tagen in Österreich passiert sind. Jener Asylwerber, der Freitagabend in einem Erotik-Studio in Wien-Brigittenau ein regelrechtes Blutbad angerichtet hat, wird nun psychiatrisch untersucht. Das teilte die Staatsanwaltschaft am Montag mit. Der 27-jährige Afghane sitzt seit Sonntagabend in der Justizanstalt Wien-Josefstadt in Haft. Er ist „grundsätzlich geständig“, drei Frauen in einem „Asia Studio“ mit einem Messer ermordet zu haben. Sonntag wurde bekannt, dass der Asylwerber zuletzt in einem Quartier in Kärnten wohnte. Das teilte ein Ressortsprecher des Bundesministeriums für Inneres auf Nachfrage der Kleinen Zeitung mit.

Der Mann aus Afghanistan wurde vor einem Jahr von einer Bundesbetreuungseinrichtung in ein Landesquartier übernommen. „Zuletzt war er in einem Quartier im Bezirk Wolfsberg untergebracht“, bestätigt am Montag Barbara Roschitz, Flüchtlingsbeauftragte des Landes. Der Asylwerber sei in Kärnten „völlig unauffällig“ gewesen. Ende Jänner gab der 27-Jährige bekannt, dass er gerne freiwillig in seine Heimat zurückkehren möchte. Eine entsprechende Anfrage gab es beim Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl. Daraufhin habe er das Quartier im Lavanttal verlassen.

Grundsätzlich habe sich ein Asylwerber, so Roschitz, an die sogenannte Wohnsitzbeschränkung zu halten. Diese besagt, dass sich die Person nur noch in jenem Bundesland aufhalten dürfe, in dem sie zur Grundversorgung zugewiesen ist. „Hält sich jemand nicht daran, hat dies eine Verwaltungsübertretung zur Folge. Eine Anhaltung der Person ermöglicht diese Wohnsitzbeschränkung jedoch nicht“, so die Flüchtlingsbeauftragte. Darüber hinaus hätte der 27-Jährige in Wien, wenn er um Grundversorgung angesucht hätte, keine Leistungen bekommen, weil er in Kärnten zugeteilt war. Roschitz: „Auf die Leistungen der Grundversorgung hat er jedoch verzichtet.“

Konsequenzen gefordert

In einer Aussendung fordert die FPÖ in Kärnten am Montag Konsequenzen durch die Regierung. „Es kann nicht sein, dass sich so ein Asylwerber in Kärnten abmeldet und dann keiner mehr weiß, wo er sich aufhält. Das ist ein Versagen der Bundes- und Landesregierung. Sie müssten längst die Gesetze ändern“, so Parteichef Erwin Angerer.